Potsdamer Neueste Nachrichten 25.06.2004
Bäume am Kanal erneut zur Fällung markiert
Kleinmachnow - Erneut sind zahlreiche Bäume unterhalb der Hakeburg zur Fällung
markiert. Bereits im vergangenen Herbst sollte mit der Rodung begonnen werden,
um den Ausbau der Kleinmachnower Schleuse vorzubereiten. Mit Demonstrationen
vieler Kleinmachnower konnte dies zunächst verhindert werden, nicht zuletzt
auch deshalb, weil das Umweltministerium keine ausreichenden Ersatzmaßnahmen
erkennen konnte. Nun muss der Kleinmachnower Naturschutzbeauftragte und
bündnisgrüne Politiker Gerhard Casperson feststellen, „dass weit mehr Bäume als
im vergangenen Jahr vom Wasserstraßen-Neubauamt zur Fällung angegeben worden
sind“. Casperson sieht alle Versuche, den „gigantischen Ausbau der Machnower
Schleuse zu verhindern, als gescheitert“. Der in einem von Bundesbauminister
Manfred Stolpe (SPD) in einem Schreiben angekündigte Baubeginn für 2005 würde
diesen Eindruck bestätigen. „Bundesminister Stolpe, Ministerpräsident Platzeck
und Bauminister Szymanski wollen nun gegen den Willen der Bevölkerung ein
weiteres unsinniges Großprojekt durchdrücken“, beklagt Casperson. „Haben wir
mit Lausitzring, Cargolifter und Chipfabrik nicht genügend Fehlinvestitionen in
Brandenburg?“ Der Bau einer Riesenschleuse in Kleinmachnow sei selbst durch
neueste Prognosen nicht grechtfertigt, im Gegenteil: Dieser Ausbau bringe
keinen ökonomischen Nutzen, schaffe keine zusätzlichen Dauerarbeitsplätze aber
zerstöre ein Stück Landschaft, die sich zum bedeutenden Naherholungsgebiet
entwickelt hat. „Gibt es in unserem Land keinen Politiker mehr, der eine falsch
laufende Entwicklung aufhalten kann? Wir brauchen Politiker, die wieder
glaubwürdig sind?“, fragt Casperson verzweifelt. Die Kleinmachnower hätten
schon einmal mit einer Demonstration das Abholzen des Altbaumbestandes
verhindert. „Wir kämpfen weiter für den Erhalt dieser unverwechselbaren
Landschaft“, kündigt der Naturschützer an. pek