Hoffnung ab 2009
Regionaler
Schulentwicklungsplan nahm in Kleinmachnow die erste Hürde
Kleinmachnow. Der gemeinsame Schulentwicklungsplan für die Region Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf
hat am Donnerstag eine erste wichtige Hürde genommen. Einstimmig nahm die
Kleinmachnower Gemeindevertretung als erstes der drei Ortsparlamente das
100-seitige Dokument zur Kenntnis. In Teltow und Stahnsdorf wird der Plan derzeit
noch in den Fachausschüssen behandelt. Abschließend muss er mit dem
Landratsamt abgestimmt werden.
Vor allem die weitere Entwicklung der Sekundarstufen 1 und 2 (Klassen 7 bis
13) war in den vergangenen Wochen heiß diskutiert worden. Wie berichtet, sollen
in der Realschule Teltow sowie in der Gesamtschule Stahnsdorf im kommenden
Schuljahr wegen mangelnder Schülerzahlen keine 7. Klassen gebildet werden.
Dieser Schülermangel in der Region werde laut der vorliegenden Prognose noch
bis zum Schuljahr 2008/09 anhalten. Ab 2009 bis 2015 sei jedoch wieder mit
einem deutlichen Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen. Für die Realschule
Teltow könnte das der Rettungsanker sein. Sie wird in der regionalen
Entwicklungsplanung als langfristig gesicherter Standort bezeichnet. Auch in
der Stellungnahme des Landratsamtes vom April 2004 heißt es, der Schulbetrieb
solle zweizügig fortgesetzt werden, u. a. um die volle Breite des
Bildungsangebotes in der Region zu erhalten.
Gefährdet ist indes nach wie vor der Fortbestand der Gesamtschule Stahnsdorf.
Im Entwurf des regionalen Entwicklungsplanes war ursprünglich der Wille
formuliert, alle drei Gesamtschulen in Kleinmachnow (mit gymnasialer
Oberstufe), Teltow und Stahnsdorf langfristig zu erhalten – auch bei
teilweise reduzierten Schülerzahlen. In diesem Punkt scheint keine Einigung
mit dem Landkreis möglich. Schulamtsleiter Thomas Schulz erklärte im
Schreiben vom 6. April: „Das bisherige Schulwahlverhalten und der Erhalt der
Gesamtschulen Kleinmachnow und Teltow in pädagogisch sinnvollen
Größenordnungen von wenigstens 3 Klassen pro Jahrgang lassen keine
Fortsetzung des Schulbetriebs an der Gesamtschule Stahnsdorf zu (ab
2006/07).“ In der regionalen Schulentwicklungsplanung wurde nun auch unter
Berücksichtigung neuester Schülerzahlen der Kompromiss gesucht. In Abstimmung
mit Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) wurde neu formuliert, der
Erhalt aller drei Gesamtschulstandorte sei aufgrund der ab 2009 wieder
steigenden Schülerzahlen weiter zu beobachten. Die Stahnsdorfer Schule sei
als Gesamtschule mit Ganztagesangebot zu erhalten beziehungsweise als
Standort für eine andere Schulform zu nutzen. Der Kleinmachnower
SPD-Vertreter Jens Klocksin kritisierte indes die neuen Formulierungen
bereits als „Beerdigung der Gesamtschule Stahnsdorf“. Allerdings steht noch
nicht einmal fest, ob das Landratsamt auf den Kompromissvorschlag zur
Stahnsdorfer Schule eingeht.
Die Schulform Gymnasium besitze in der Region eine hohe Zuwachsrate, heißt es
im Plan. Die beiden Standorte in Teltow und Kleinmachnow seien langfristig
mit potenziell je 4 bis 5 Zügen gesichert. Die prognostizierte Zahl der
Schulanfänger in der Region liegt bis 2009/10 jährlich zwischen 500 und 550.
Eine Ausnahme bildet das Schuljahr 2005/06 mit bis zu 685 Schulanfängern.ldg/eck
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