Kurz vorm
Ziel gestoppt
Die Eigenherdsporthalle sollte endlich auf den Weg gebracht
werden. Doch der Konsens war keiner
Kleinmachnow - Es sollte der große Durchbruch für die Sporthalle an der
Eigenherd-Grundschule werden: ein Leitantrag der Fraktionen von CDU/FDP und
UBK/WIR, der grob umriss, wie die Halle aussehen, was sie kosten solle. Doch
kurz bevor der in der Gemeindevertretersitzung am Donnerstagabend zur
Abstimmung kam, schlug die SPD vor, den Leitantrag noch einmal in den
zuständigen Ausschüssen beraten zu lassen. Die Mehrheit der Abgeordneten
stimmte dem zu, und so war man keinen Schritt weiter gekommen. Was war passiert?
Wütende Vorwürfe richtete gestern die am Entwurf beteiligte WIR-Fraktion
gegen die SPD, die vorher Kooperation signalisiert habe. In einer
Pressemitteilung schrieb Gemeindevertreter John Banhart weiter: „Wir sehen in
der Kehrtwendung der SPD das Wirken des Fraktionsvorsitzenden Bültermann, der
versucht, seine Interessen als Rektor der Schule über die Gemeindevertretung
durchzusetzen.“ Bültermann wolle seine Pläne für eine große
Veranstaltungshalle mit Tiefgarage und Tribüne noch immer realisieren, obwohl
dies baurechtlich in dem Wohngebiet nicht möglich sei.
Tatsächlich ist das Parkplatzproblem
einer der Knackpunkte des Projekts. So stellte das auch Bernd Bültermann
selber am Rande der Gemeindevertretersitzung dar. Er neigt einer
Parkdecklösung zu in Form eines Souterrains. Im Leitantrag heißt es dagegen –
wenn auch vorsichtig formuliert –, „auf ein Parkdeck sollte verzichtet
werden“. Zusätzlich ist darin eine Festlegung auf 8 Meter Firsthöhe
enthalten. Dies, so Bültermann, könnte mit der Parkdecklösung unvereinbar
sein, denn durch diese würde die Turnhalle etwas höher werden. In den andern
Punkten sei man mit dem Leitantrag einverstanden, so Bültermann.
SPD-Vertreter Jens Klocksin kam deshalb zum Schluss: „Der Antrag war nicht
gut genug vorbereitet, die Gefahr zu groß, dass er durchgefallen wäre.“ Er
selber hält die Parkdecklösung, die Platz für bis zu 50 Autos bieten würde,
für überdimensioniert. Es sei an der Verwaltung, Alternativen auszuarbeiten
und vorzulegen.
Guido Beermann von der CDU-Fraktion schob dagegen der SPD den schwarzen Peter
zu. Den Antrag noch einmal in die Ausschüsse zu geben hält er für
überflüssig: „Wir sind nicht weit auseinander.“ Die Zeit dränge, im Sommer
2005 soll die Halle fertig sein.
Unstrittig scheint inzwischen, dass größere Veranstaltungen in einem
Wohngebiet nicht möglich sind. Damit auch ohne Tribüne z.B. bei
Schulturnieren Eltern ihren Kindern zuschauen können, soll ausreichend Platz
um die Spielfelder eingeplant werden. Die Parkplätze sollen laut dem
Leitantrag „minimalsten Anforderungen entsprechen“. Die Verwaltung spricht
laut Beermann von zehn Plätzen.
Die Planung der Zweifeldsporthalle an der Eigenherdschule stand von Beginn an
unter keinem guten Stern. Wenige Tage vor der Kommunalwahl gab der
Hauptausschuss die Planung in Auftrag. Erst hinterher fiel auf, dass zuerst
ein Errichtungsbeschluss der Gemeindevertreter hätte getroffen werden müssen.
Später fiel lange niemandem ein Passus im Bebauungsplan Eigenherd-Süd auf,
nachdem eine Sporthalle hier „ausschießlich dem Schulsport, nicht jedoch
Vereinen“ zugute kommen dürfe. Volker Eckert
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