Potsdamer Neueste
Nachrichten 05.05.2004
Ausschuss empfiehlt
Streetworker Handlungsbedarf für aufsuchende Jugendarbeit in Kleinmachnow
Kleinmachnow. Der
Kleinmachnower Sozialausschuss hat der Gemeindevertretung empfohlen, den
Einsatz eines Streetworkers zu befürworten. Bereits in den vergangenen
Sitzungen hat das Gremium die Möglichkeiten diskutiert, eine solche Fachkraft
für die „aufsuchende Jugendarbeit“ einzusetzen“. In einem Konzept hat Kerstin
Stein, Leiterin der Jugendfreizeiteinrichtung (JFE), in der Ausschuss-Sitzung
am Dienstag begründet, warum ein Streetworker notwendig sei und in welcher
Form er tätig sein soll. Sein Einsatz für drei Jahre würde 120 000 Euro
kosten.
In den vergangenen Diskussionsrunden hatte der Vorschlag des PDS-Gemeindevertreters
Sebastian Zuspruch aus der Lokalunion und den Bündnisgrünen erfahren. Nach
wie vor skeptisch zeigt sich Ausschussleiter Guido Beermann. „Mir fehlt noch
immer eine fundierte Bedarfsplanung“, so der CDU-Abgeordnete gegenüber den
PNN. Ihm fehlt ein genauer Überblick, über Angebote der Jugendarbeit und
Jugendhilfe in der Kommune. Zudem bemängelt er, dass es keine Absprachen mit
Teltow, Stahnsdorf und auch dem Berliner Nachbarbezirk gibt, um ein sich über
die Möglichkeiten eines gemeinsamen Streetworker-Projektes zu verständigen.
„Ein Streetworker ist kein Garant, dass damit alle Probleme gelöst sind“,
sträubt sich Beermann zudem vor zu hohen Erwartungen.
Dass Handlungsbedarf besteht, betonte nicht nur Kerstin Stein mit ihrem
Hinweis, dass weitaus nicht alle Jugendlichen die Angebote einer
Freizeitgestaltung annehmen und sich ihre Freiräume außerhalb des JFE oder
von Sportvereinen suchen. In der Einwohnerfragestunde der jüngsten Sitzung
der Gemeindevertretung machten gleich mehrere Kleinmachnower darauf aufmerksam,
dass der eigentliche Kinderspielplatz am Adolf-Schönberg-Ring zum Treff für
Jugendliche werde. „Da geht es nicht um ein paar Kinder, die Ball spielen, da
geht es um Drogen“, alarmierte ein Anwohner. pek
|