„Plan B“ für das Freibad
Kiebitzberge
Nach einem neuen
Gutachten wäre eine Teilsanierung als Lösung auf Zeit möglich
Kleinmachnow. Die Chancen, für eine Generalüberholung des Freibades
Kiebitzberge vom Land Fördermittel zu bekommen, stehen schlecht. Mindestens
bis 2006 werde es kein Förderprogramm für Bäder geben. „Die Mittel reichen
nicht aus“, gibt Michael Grubert die abschlägige Antwort aus dem
Sportministerium wieder. Daher präsentiert der GeWoG-Chef jetzt „Plan B“.
Statt einer Komplett- soll das Bad mit einer Teilsanierung über die Zeit
gerettet werden, bis ab 2008/09 mit Hilfe des Landes die notwendigen
Investitionen geleistet werden können, die einen langfristigen Erhalt und
wirtschaftlichen Betrieb des Bades ermöglichen. Voraussetzung ist das
Bekenntnis des Landes zu „dieser regional ungemein wichtigen Einrichtungen“
so Grubert.
Eine Studie im Jahr 2002 hatten eine vollständige Erneuerung der
Schwimmstätte zum Inhalt, wofür ein Kostenvolumen von 3,5 Millionen Euro
ermittelt wurde. Mit dem Ziel, die Chancen einer Teilsanierung zu bewerten,
hat in den vergangenen sechs Monaten Projektsteuerer Andreas Büttner
betriebswirtschaftliche Daten und den Zustand des Bades unter die Lupe
genommen. Ergebnis: „Die Konstruktion des Schwimmbeckens ist so gut, das es
noch nicht gegen ein Edelstahlbecken ausgetauscht werden muss“, so Grubert.
„Es gibt Möglichkeiten, das Bad vor der Schließung zu bewahren“, meint
Büttner. In einem Notprogramm sollen nun die dringend notwendigen Maßnahmen
am Rohrsystem und am Becken, an dessen Umrandung und den Wegen beschrieben
werden, die einen Fortgang des Badbetriebes ermöglichen. Die Arbeiten, die in
mehreren Jahren erfolgen und die jährliche Öffnung nicht gefährden würden,
seien deutlich mehr als die „Flickschusterei“ der vergangenen Jahre. Zwischen
300 000 und 500 000 Euro, so die vorsichtige Schätzung, würde das Programm
kosten. „Einige dieser Maßnahmen werden sich für die in einigen Jahren
unvermeidbare Erneuerung als untauglich erweisen“, räumt Grubert ein. „Aber
anders ist es nicht machbar!“ Auch das Ziel, die jährlichen Betriebskosten
von derzeit 420 000 Euro zu senken, sei durch diesen Plan B nicht zu
erreichen.
Im Mai will Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) den Gemeindevertretern das
neue Gutachten vorlegen. Im Juni soll es mit weiteren Zahlen und Details
unterlegt werden. „Eigentlich sind wir zu arm, um uns einen Plan B zu
leisten“, meinte Blasig gestern gegenüber den PNN. Doch die fast 100 000
Besucher, die im Vorjahr im Freibad gezählt wurden, „sind ein klarer
Auftrag“. Als Finanzierungsquelle nennt Blasig zum einen 750 000 Euro, die
die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GeWoG) als 100-prozentige
Gemeindetochter in den kommunalen Haushalt zurückführen soll. Das Geld war als
gemeindlicher Zuschuss für geförderten Wohnungsbau an die GeWoG geflossen.
Inzwischen wird der Bedarf von den Gemeindevertretern geringer bewertet, so
dass die Mittel für andere Vorhaben verwendet werden sollen. Zum anderen
erlaube sich Blasig „zart“, den Schulterschluss, der in nahezu allen
Kommunalwahlprogrammen der Region propagiert wurde, einzufordern. „Ich kann
nur bitten, sich als Region zu zeigen und nicht zu warten, bis wir zum
Mittelzentrum erklärt werden“, so Blasigs Appell. Der Förderverein zur
Rettung des Freibades mache durch seine überörtliche Besetzung den
Schulterschluss vor . P. Könnicke
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