Potsdamer Neueste Nachrichten 24.04.2004

 

Eine Aufstockung „wie aus der Erde gewachsen“ Richtfest für den Anbau an der Kleinmachnower Eigenherd-Schule

Kleinmachnow. Eineinhalb Wochen früher als geplant, konnte gestern das Richtfest für den Anbau an der Kleinmachnower Eigenherd-Schule gefeiert werden. Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) merkte in seiner Rede an, der Bau zeige, wie flexibel die Gemeindevertretung sei, denn sie habe sich für diese Variante entschieden, statt u.a. für einen zwar attraktiveren, aber teueren Pavillon. Blasig lobte: „Der Bau sieht aus wie aus der Erde gewachsen".

Auch Schulleiter Bernd Bültermann fand anerkennende Worte für das „komplett neu entstandene Gebäude“. Erstaunlich fand das Nina Hille (Grüne), denn in der Einladung hatte sie gelesen: „Sanierung und Aufstockung eines Gebäudeteiles". Tatsächlich musste der erst 1992 fertig gestellte einstöckige Bau abgerissen werde. Mehrere Gutachten hatten gezeigt, dass das Fundament für eine Aufstockung zu schwach gewesen wäre und dies auf Planungsfehler zurückzuführen sei. „Der 92-Anbau hatte in der Tat Material- und Statikschwächen, der eine Aufstockung nicht zuließ," bestäigt Bültermann. Für CDU-Ortschef Maximilian Tauscher steht außer Frage, dass da noch einiges geklärt werden muss. „Es wurden ja nicht nur Fördermittel in den Sand gesetzt.

Schulleiter: Weiterer Baubedarf

Für Schulleiter Bültermann steht der Anbau dafür, dass seine Schule wachsen werde. Im nächsten Schuljahr werden es 23 Klassen mit etwa 640 Kindern sein. Er ist überzeugt, dass diese Zahl in den nächsten Jahren auf 700 ansteigen wird. In den Neubau mit elf Räumen werden im neuen Schuljahr 280 Kinder ziehen, von denen einige bisher unter sehr beengten Bedingungen lernen mussten. Durch den Umzug werden auch für den Hort Räume frei. Rund 883 000 Euro kostet der Neubau, den Bültermann lieber als „Rückbau" bezeichnet, „auf den ein neuer Aufbau draufgesetzt wurde". Eine temporäre Lösung mit einem Pavillon sei als langfristige Lösung nicht geeignet gewesen, steht Bültermann zu der Entscheidung für das jetzige Bauprojekt. Mit dem Neubau stehen der Schule dann 29 große Räume zur Verfügung, von denen fünf als Fachräume genutzt werden. Bültermann rechnet auch künftig damit, dass die Eigenherd-Schule baulich erweitert werde, wenn Doppelnutzung von Räumen ausgeschlossen werden muss.

In den kommenden Monaten steht der Sporthallenbau an. Bürgermeister Blasig rechnet in einem Monat mit einer vorzeigbaren Planungsvariante. „Bis dahin wird noch heftig gestritten, damit die Gemeindevertretung zu einer weisen Lösung kommen kann", so Blasig. K. Graulich