Potsdam - Mittelmark

15.03.2004

 

 



Rettungsring für Freibad Kiebitzberge

Neuer Förderverein will mit Knowhow, Geld und Engagement beim Erhalt des Bades helfen

Von Kirsten Graulich

Kleinmachnow. Zum Freibad Kiebitzberge haben die 14 Mitglieder des neu gegründeten Fördervereins unterschiedliche Bindungen. Einige waren am Bau des Bades selbst beteiligt, andere lernten es erst nach der Wiedervereinigung als attraktives Familienbad kennen. Gleichwohl eint alle, die sich am Sonnabend im Sportforum zur Gründungsversammlung trafen, ein gemeinsamer Wunsch: das Bad zu erhalten.

„Verein zur Förderung und zum Erhalt des Freibads Kiebitzberge“, so heißt die schlagkräftige Truppe, die bei der Bewältigung der anstehenden Probleme helfen will. Seit im letzten Jahr bekannt wurde, das Bad müsse bald schließen, weil Geld für die Sanierung fehle, schlugen nicht nur in Kleinmachnow die Wellen hoch. Auch in den Nachbarorten wurden Stimmen laut, die drohende Schließung abzuwenden. So scheint es eine glückliche Fügung, dass für den Vorsitz des Vereins der einstige Bauleiter des Schwimmbades, Klaus Wandrei, gewonnen werden konnte. Er ließ keine Zweifel aufkommen, dass er sich auch als Stahnsdorfer um die Zukunft des Bades sorge. Seit kurzem sei er Rentner – andere Pläne würden jetzt zurück gesteckt.

Sein beruflicher Werdegang lässt Wandrei besonders geeignet erscheinen: Stadtbaudirektor in Teltow, stellvertretender Kreisbaudirektor, danach Firmenchef bei Bautec Güterfelde und vor neun Jahren baute er das Recyclingwerk der Firma Glaser in Güterfelde auf, dessen Chef er bis vor kurzem war. Zu seinem Vize wählten die Gründungsmitglieder den Lehrer Wolfgang Kreemke, der seit den jüngsten Kommunalwahlen als Gemeindevertreter für die PDS ins Ortsparlament zog. Kreemke wohnt seit über 20 Jahren im Ort und seine „Kinder sind mit dem Schwimmbad groß geworden“.

Auch der Sohn der BIK-Vorsitzenden Anne von Törne ist begeisterter Badbesucher. Vor neun Jahren zog ihre Familie nach Kleinmachnow. Beim Erhalt des Bades ist ihr vor allem wichtig, dass „nichts von der jetzigen Fläche für andere Zwecke abgeknapst wird“, sagte die 40-Jährige, die für den Verein künftig als Schriftführerin fungiert. Für das Amt des Kassenwarts wurde der Geologe Roland Templin gewählt, der mit seiner Familie seit vier Jahren im Ort wohnt. Seine drei Kinder „sind potenzielle Nutzer des Freibades“, für Kleinmachnow sei das Bad prägend, so Templin. Sportlehrer Reinhard Voigt wurde als Beisitzer gewählt. Im Sommer sei er täglich im Bad, sagte der Lehrer, der dem Schulsport neue Impulse geben möchte. Schon beim Bau des Bades war er dabei, und später pflegte er auf dem Badgelände die Rosen.

Auch der Teltower Bauingenieur Berthold Furler, der ebenfalls zum Beisitzer gewählt wurde, war als Brigadier einer Feierabendbrigade am Badbau beteiligt und will sich erneut engagieren. Hocherfreut über soviel Unterstützung ist auch Carsten Fischer, Prokurist bei der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft Kleinmachnow (GeWoG), die als Träger das Bad betreibt. Er will im Verein mitarbeiten, „um Dienstwege abzukürzen“.

Wie nutzbringend das sein kann, erwies sich gleich im Anschluss an die Sitzung. Da bot ihm Klaus Wandrei an, mal die alten Bauunterlagen vorbei zu bringen, aus denen ersichtlich wird, wie die Versorgungsleitungen mit dem unterirdischen Maschinenhaus zusammen hängen. Auch Vereinsmitglied Fritz Knuth will an alte Kontakte anknüpfen. Der ehemalige Betriebsdirektor des VEB Elektronische Bauelemente hat sich vorgenommen als Vereinsmitglied Sponsoren zu suchen. „Wir brauchen Geld, um aus den Startlöchern zu kommen“, erinnerte er daran, dass hiesige Betriebe den Badbau einst finanzierten.

Für die Schirmherrin der neuen Schwimmbad-Initiative, Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm (Grüne), ist klar: „Wenn sich die drei Bürgermeister der Region einig sind, kommen wir relativ schnell zu Potte.“ Behm verwies auf die höhere Zuschüsse eines künftigen Mittelzentrums. Sie wären eine solide Grundlage, meint auch Wandrei. Eine Entscheidung über den Erhalt des Bades könne der Verein zwar nicht treffen. Aber der gemeinsame Wille der Bürger sollte den Entscheidungsträgern zu denken geben.

Wer im Verein mitarbeiten möchte, kann sich an Frau v. Törne (e-Mail: anne.vontoerne@t-online.de ) wenden oder an Klaus Wandrei, Tel.: (03329) 62321.