Rettungsring für Freibad Kiebitzberge
Neuer Förderverein
will mit Knowhow, Geld und Engagement beim Erhalt des Bades helfen
Von Kirsten Graulich
Kleinmachnow. Zum Freibad Kiebitzberge haben die 14 Mitglieder des
neu gegründeten Fördervereins unterschiedliche Bindungen. Einige waren am Bau
des Bades selbst beteiligt, andere lernten es erst nach der Wiedervereinigung
als attraktives Familienbad kennen. Gleichwohl eint alle, die sich am
Sonnabend im Sportforum zur Gründungsversammlung trafen, ein gemeinsamer
Wunsch: das Bad zu erhalten.
„Verein zur Förderung und zum Erhalt
des Freibads Kiebitzberge“, so heißt die schlagkräftige Truppe, die bei der
Bewältigung der anstehenden Probleme helfen will. Seit im letzten Jahr
bekannt wurde, das Bad müsse bald schließen, weil Geld für die Sanierung
fehle, schlugen nicht nur in Kleinmachnow die Wellen hoch. Auch in den
Nachbarorten wurden Stimmen laut, die drohende Schließung abzuwenden. So
scheint es eine glückliche Fügung, dass für den Vorsitz des Vereins der
einstige Bauleiter des Schwimmbades, Klaus Wandrei, gewonnen werden konnte.
Er ließ keine Zweifel aufkommen, dass er sich auch als Stahnsdorfer um die
Zukunft des Bades sorge. Seit kurzem sei er Rentner – andere Pläne würden
jetzt zurück gesteckt.
Sein beruflicher Werdegang lässt Wandrei besonders geeignet erscheinen:
Stadtbaudirektor in Teltow, stellvertretender Kreisbaudirektor, danach
Firmenchef bei Bautec Güterfelde und vor neun Jahren baute er das
Recyclingwerk der Firma Glaser in Güterfelde auf, dessen Chef er bis vor
kurzem war. Zu seinem Vize wählten die Gründungsmitglieder den Lehrer
Wolfgang Kreemke, der seit den jüngsten Kommunalwahlen als Gemeindevertreter
für die PDS ins Ortsparlament zog. Kreemke wohnt seit über 20 Jahren im Ort
und seine „Kinder sind mit dem Schwimmbad groß geworden“.
Auch der Sohn der BIK-Vorsitzenden Anne von Törne ist begeisterter
Badbesucher. Vor neun Jahren zog ihre Familie nach Kleinmachnow. Beim Erhalt
des Bades ist ihr vor allem wichtig, dass „nichts von der jetzigen Fläche für
andere Zwecke abgeknapst wird“, sagte die 40-Jährige, die für den Verein
künftig als Schriftführerin fungiert. Für das Amt des Kassenwarts wurde der
Geologe Roland Templin gewählt, der mit seiner Familie seit vier Jahren im
Ort wohnt. Seine drei Kinder „sind potenzielle Nutzer des Freibades“, für
Kleinmachnow sei das Bad prägend, so Templin. Sportlehrer Reinhard Voigt
wurde als Beisitzer gewählt. Im Sommer sei er täglich im Bad, sagte der
Lehrer, der dem Schulsport neue Impulse geben möchte. Schon beim Bau des
Bades war er dabei, und später pflegte er auf dem Badgelände die Rosen.
Auch der Teltower Bauingenieur Berthold Furler, der ebenfalls zum Beisitzer
gewählt wurde, war als Brigadier einer Feierabendbrigade am Badbau beteiligt
und will sich erneut engagieren. Hocherfreut über soviel Unterstützung ist
auch Carsten Fischer, Prokurist bei der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft
Kleinmachnow (GeWoG), die als Träger das Bad betreibt. Er will im Verein
mitarbeiten, „um Dienstwege abzukürzen“.
Wie nutzbringend das sein kann, erwies sich gleich im Anschluss an die
Sitzung. Da bot ihm Klaus Wandrei an, mal die alten Bauunterlagen vorbei zu
bringen, aus denen ersichtlich wird, wie die Versorgungsleitungen mit dem
unterirdischen Maschinenhaus zusammen hängen. Auch Vereinsmitglied Fritz
Knuth will an alte Kontakte anknüpfen. Der ehemalige Betriebsdirektor des VEB
Elektronische Bauelemente hat sich vorgenommen als Vereinsmitglied Sponsoren
zu suchen. „Wir brauchen Geld, um aus den Startlöchern zu kommen“, erinnerte
er daran, dass hiesige Betriebe den Badbau einst finanzierten.
Für die Schirmherrin der neuen Schwimmbad-Initiative, Bundestagsabgeordnete
Cornelia Behm (Grüne), ist klar: „Wenn sich die drei Bürgermeister der Region
einig sind, kommen wir relativ schnell zu Potte.“ Behm verwies auf die höhere
Zuschüsse eines künftigen Mittelzentrums. Sie wären eine solide Grundlage,
meint auch Wandrei. Eine Entscheidung über den Erhalt des Bades könne der
Verein zwar nicht treffen. Aber der gemeinsame Wille der Bürger sollte den
Entscheidungsträgern zu denken geben.
Wer im Verein mitarbeiten möchte, kann sich an Frau v. Törne (e-Mail:
anne.vontoerne@t-online.de ) wenden oder an Klaus Wandrei, Tel.: (03329)
62321.
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