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Potsdam - Mittelmark

05.01.2004

 

PNN



WIR: Vorgelegtes Schulkonzept löst Probleme nicht Geplantes Gymnasialangebot zu dürftig / 3. Grundschule nötig

Kleinmachnow. Der vor wenigen Wochen vorgelegte Entwurf eines regionalen Schulentwicklungsplans erscheint der Kleinmachnower Wählerinitiative WIR nicht geeignet, die Engpässe an Grundschul- und Gymnasiumsplätzen im Ort zu lösen. „Der Schulentwicklungsplan ist zu eng genäht“, meint Christian Neumann, schul- und bildungspolitischer Sprecher von WIR. Die Konzeption trage nicht im gebotenen Maß dem Bürgerwillen nach einem soliden und standardgemäßen Schulangebot bei. Nach wie vor sei das derzeitige und geplante Gymnasialangebot zu dürftig. So sei die Zahl der 7. Klassen in der regionalen Schulkonzeption bis zum Jahr 2008 sogar nach unten korrigiert worden, das heißt, es wird von weniger Übergängen ans Gymnasium ausgegangen. WIR stellt diesen Reduzierungsansatz in Frage und verlangt nach einer „dezidierten Begründung bzw. um Rücknahme“ dieser Annahme. Zudem hält WIR eine geplante Klassenstärke von 28 Schülern bis zum Abitur für „lernschädlich“.

Dass für Kleinmachnow eine Kapazitätserweiterung im Grundschulbereich unnötig sei, wie in dem Planwerk erklärt werde, widerspreche der „nachweisbaren Unterversorgung an Grundschulplätzen in unserem Ort“. WIR kann sich nicht vorstellen, dass die Überlegungen in der Studie, „dass die in Teltowkanalnähe wohnenden Grundschüler ohne weiteres Teltower oder Stahnsdorfer Grundschulen aufsuchen können“, die Zustimmung der Kleinmachnower findet.

„Es ist weder bezüglich der Planungsvorgaben noch in der bildungspolitischen Diskussion der entscheidenden Behörden zu erkennen, wie man diesen Engpass für Kleinmachnow handlungsorientiert zu beseitigen gedenkt“, moniert Neumann Mängel der aktuellen Überlegungen. Sondierende Diskussionen würden zwar geführt, seien jedoch bisher ohne nachhaltige, überprüfbare Substanz in der Zielsetzung und Wirkung.

„Kein Ruhmesblatt“

WIR meint: „Es ist fünf vor Zwölf! Das in der Vergangenheit gezeigte spontane Kurieren an Symptomen muss beendet werden zu Gunsten einer grundsätzlichen Neubauentscheidung für eine 3. Grundschule.“ Darüber hinaus müsse die Erhöhung der Aufnahmekapazität an den Gymnasien mit einem breiteren, differenzierteren Wahlangebot sowohl des Schulprofils als auch der Leistungskurse (Sek 2) in Kleinmachnow und der Region umgehend eingeleitet werden.

„Die Tendenz, Berliner Gymnasien zu besuchen ist weiterhin ansteigend, kein Ruhmesblatt für den Schulstandort Kleinmachnow!“, befindet Neumann. Die Wählerinitiative, die in der neuen Gemeindevertretung zwei Abgeordnet stellt, sieht bisher nur unzureichende Ansätze der politisch Verantwortlichen vor Ort, dieser „Abstimmung mit den Füßen“ entgegenzuwirken.

„ Uns treibt die Sorge und Vermutung um, dass die Finanzmittel der Gemeinde durch Großvorhaben auf Jahre gebunden sind und wegen einer falschen Prioritätensetzung die allseits bekundete Bildungsoffensive zu Gunsten unserer Kinder leere Floskeln der Politiker sind und bleiben werden“, so der Sprecher.

In einem Offenen Brief an Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) hat WIR die Sorgen und Bedenken geschildert. In dem Schreiben wird Blasig gebeten und gefordert, die „spezifischen Kleinmachnower Interessen im Schulbereich“ bei dem avisierten Planungsgesprächen am Mittwoch gegenüber dem Landkreis und den Nachbarkommunen „vehement und unmissverständlich“ zu vertreten. Peter Könnicke




 

 

 

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