WIR: Vorgelegtes Schulkonzept löst Probleme nicht Geplantes
Gymnasialangebot zu dürftig / 3. Grundschule nötig
Kleinmachnow. Der vor wenigen Wochen
vorgelegte Entwurf eines regionalen Schulentwicklungsplans erscheint der
Kleinmachnower Wählerinitiative WIR nicht geeignet, die Engpässe an
Grundschul- und Gymnasiumsplätzen im Ort zu lösen. „Der
Schulentwicklungsplan ist zu eng genäht“, meint Christian Neumann,
schul- und bildungspolitischer Sprecher von WIR. Die Konzeption trage
nicht im gebotenen Maß dem Bürgerwillen nach
einem soliden und standardgemäßen Schulangebot bei. Nach wie vor sei das
derzeitige und geplante Gymnasialangebot zu dürftig. So sei die Zahl der
7. Klassen in der regionalen Schulkonzeption bis zum Jahr 2008 sogar nach
unten korrigiert worden, das heißt, es wird von weniger Übergängen ans
Gymnasium ausgegangen. WIR stellt diesen Reduzierungsansatz in Frage und
verlangt nach einer „dezidierten Begründung bzw. um
Rücknahme“ dieser Annahme. Zudem hält WIR eine geplante
Klassenstärke von 28 Schülern bis zum Abitur für
„lernschädlich“.
Dass für Kleinmachnow eine Kapazitätserweiterung im Grundschulbereich
unnötig sei, wie in dem Planwerk erklärt werde, widerspreche der
„nachweisbaren Unterversorgung an Grundschulplätzen in unserem
Ort“. WIR kann sich nicht vorstellen, dass die Überlegungen in der
Studie, „dass die in Teltowkanalnähe wohnenden Grundschüler ohne
weiteres Teltower oder Stahnsdorfer Grundschulen aufsuchen können“,
die Zustimmung der Kleinmachnower findet.
„Es ist weder bezüglich der Planungsvorgaben noch in der
bildungspolitischen Diskussion der entscheidenden Behörden zu erkennen,
wie man diesen Engpass für Kleinmachnow handlungsorientiert zu beseitigen
gedenkt“, moniert Neumann Mängel der aktuellen Überlegungen.
Sondierende Diskussionen würden zwar geführt, seien jedoch bisher ohne
nachhaltige, überprüfbare Substanz in der Zielsetzung und Wirkung.
„Kein Ruhmesblatt“
WIR meint: „Es ist fünf vor Zwölf! Das in der Vergangenheit
gezeigte spontane Kurieren an Symptomen muss beendet werden zu Gunsten
einer grundsätzlichen Neubauentscheidung für eine 3. Grundschule.“
Darüber hinaus müsse die Erhöhung der Aufnahmekapazität an den Gymnasien
mit einem breiteren, differenzierteren Wahlangebot sowohl des
Schulprofils als auch der Leistungskurse (Sek 2) in Kleinmachnow und der
Region umgehend eingeleitet werden.
„Die Tendenz, Berliner Gymnasien zu besuchen ist weiterhin
ansteigend, kein Ruhmesblatt für den Schulstandort Kleinmachnow!“,
befindet Neumann. Die Wählerinitiative, die in der neuen
Gemeindevertretung zwei Abgeordnet stellt, sieht bisher nur unzureichende
Ansätze der politisch Verantwortlichen vor Ort, dieser „Abstimmung
mit den Füßen“ entgegenzuwirken.
„ Uns treibt die Sorge und Vermutung um, dass die Finanzmittel der
Gemeinde durch Großvorhaben auf Jahre gebunden sind und wegen einer
falschen Prioritätensetzung die allseits bekundete Bildungsoffensive zu
Gunsten unserer Kinder leere Floskeln der Politiker sind und bleiben
werden“, so der Sprecher.
In einem Offenen Brief an Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) hat WIR die
Sorgen und Bedenken geschildert. In dem Schreiben wird Blasig gebeten und
gefordert, die „spezifischen Kleinmachnower Interessen im
Schulbereich“ bei dem avisierten Planungsgesprächen am Mittwoch
gegenüber dem Landkreis und den Nachbarkommunen „vehement und
unmissverständlich“ zu vertreten. Peter Könnicke
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