|
|
|
|
Medienpartner |
|
|
|
|
Service |
|
|
|
Potsdam - Mittelmark
|
|
17.12.2003
|
|
|
|
|
Schulentwicklung gegen den Trend: Regionale Konferenz angeregtTeltower Sozialausschuss beriet über den vorgelegten Entwicklungsplan
Von Kirsten Graulich
Teltow. Als Durchbruch in der regionalen Zusammenarbeit der drei Orte, wertete der sachkundige Bürger Klaus Strehle (CDU) im jüngsten Teltower Sozialausschuss den regionalen Schulentwicklungsplan. Das 107 Seiten umfassende Papier soll demnächst in den Fraktionen beraten werden. Einige Stadtverordnete haben bereits Gespräche mit Schulleitern über die Teltower Schulsituation geführt. Ein Austausch aller Schulleiter sei daher sinnvoll, empfahl der Ausschuss eine kleine regionale Schulkonferenz, zu der auch der beauftragte Autor der Planung eingeladen werden soll.
Wie notwendig das Planungspapier sei, unterstrich Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD): Entgegen dem Brandenburger Trend, leben wir in einer Wachstumsregion." Doch eben so wenig entspreche dem Brandenburger Trend das Wahlverhalten der Eltern in der Region. Der Run auf die Gymnasien der Orte Kleinmachnow und Teltow sei ohnegleichen. Trotzdem hoffe er, dass sich diese Entwicklung bald relativieren werde, so Schmidt. In diesem Zusammenhang sei auch vom Landratsamt der Vorschlag gekommen, fehlende Gymnasialplätze am Standort der Teltower Gesamtschule einzurichten. Diese Diskussion hat der Schule geschadet, weil sie dadurch in ihrer weiteren Entwicklung ausgebremst wird, erklärte Schmidt, dass die Stadt hier gegensteuern müsse.
Als einzige Schule des Landkreises fördere die Teltower Gesamtschule zudem behinderte Schüler im gemeinsamen Unterricht mit nichtbehinderten Schülern. Diese integrative Beschulung schließe damit an den Integrationsunterricht der Grundschule II an. Beide Schulen arbeiten seit einiger Zeit in einem Netzwerk zusammen. Auch die Schulkonferenz der Gesamtschule hat sich für den Erhalt des Schulstandortes ausgesprochen und sich zu den Lösungsvarianten des Schulentwicklungsplans geäußert. Der sieht als Variante u. a. einen dritten Gymnasialstandort in Stahnsdorf vor, um der Region eine 9- bis 10-Zügigkeit im Gymnasialbereich zu sichern. Vorgeschlagen wird in dem Papier auch, die beiden Gesamtschulen Teltow und Stahnsdorf zu vereinigen oder die gymnasiale Oberstufe der Kleinmachnower Gesamtschule nach Stahnsdorf zu einem neuen Gesamtschulstandort zu verlagern. Eine andere Variante plädiert für den Ausbau von Kapazitäten am Kleinmachnower Weinberg-Gymnasium. Auch die mögliche Nutzung von Gebäuden der Siemens-AG steht zur Diskussion.
Vor dem Hintergrund dieser Varianten erwähnte Schmidt auch, dass es zwischen einigen Schulen der Region bereits zu Konkurrenzkämpfen um Schüler komme. So sei mit Hinblick auf die Stahnsdorfer Gesamtschule der Teltower Gesamtschule untersagt worden, ihr Angebot in der Stahnsdorfer Grundschule vorzustellen. Es sei zwar legitimes Recht jedes Schulleiters für seine Einrichtung zu kämpfen, allerdings dürften Informationen nicht vorenthalten werden, meint Schmidt. Auch den gegenwärtigen Abwärtstrend bei den Schülerzahlen, wertete er als temporäre Größe.
Zweifel an diesen Zahlen äußerte indes Eberhard Adenstedt (Bündnis 90/Grüne). Nicht berücksichtigt sei seiner Meinung nach der Zuzug von jungen Familien mit Kindern. Bei 300 Familien sei etwa mit 400 Kindern zu rechnen. Da bereits jetzt die Kapazitäten der Kitas ausgeschöpft wären, müsste dieser künftige Bedarf unbedingt im Planwerk berücksichtigt werden. Adenstedt mahnte an, diese Korrekturen nicht zu spät zu vollziehen. Die Planung der Schülerzahlen ist keineswegs statisch aufzufassen, vielmehr muss das Zahlenwerk noch modifiziert werden, nachdem wir mit den Praktikern in den Schulen gesprochen haben, meinte dazu PDS-Vertreterin Traudte Hermann. Ergänzungsbedarf sah auch der sachkundige Bürger Lutz Ausserfeld (SPD). Die Freie Waldorfschule müsse gleichwertig zu den anderen Schulangeboten bewertet werden, sah Ausserfeld die freien Schulträger benachteiligt in dem Planwerk. Auch die Fachschule Dietrich Bonhoeffer auf dem Gelände des Evangelischen Diakonissenhauses sei mit ihrer beruflichen Erstausbildung dem Teltower Oberstufenzentrum gleich zu setzen, so Ausserfeld.
|
|
|
|