MAZ 10.10.09

 

Verkehr: Linkspartei will Stolper Weg umbenennen

KLEINMACHNOW - Nach dem Willen der Kleinmachnower Linkspartei soll der Stolper Weg zwischen Netto-Markt und Autobahn künftig „Schopfheimer Weg“ heißen – benannt nach der badischen Partnerstadt Kleinmachnows. Das sagte der Gemeindevertreter Klaus-Jürgen Warnick der MAZ. Ein entsprechender Vorschlag werde in der Gemeindevertreterversammlung in der kommenden Woche behandelt. „Die Straße führt nach Westen, sie ist die erste, die man von Schopfheim aus befährt“, sagte Warnick.

 

Max-Reimann bleibt vorerst verschont

Die Partnerstadt hatte erst neulich einen „Kleinmachnower Ring“ gewidmet. Deshalb sahen sich Gemeindevertreter in der Pflicht, den Schopfheimern auf die gleiche Art die Ehre zu erweisen. Die CDU schlug vor, die Max-Reimann-Straße in Schopfheimer Straße umzubenennen. Dagegen verwahrte sich insbesondere die Linkspartei – Max Reimann war Widerstands-Kämpfer gegen Hitler, saß im KZ und wurde als moskaugeschulter Kommunist nach dem Krieg Vorsitzender der westdeutschen kommunistischen Partei (KPD).

 

 

Visitenkarten müssen nicht eingestampft werden

Die Umbenennung des Stolper Wegs hat laut Warnick den Vorzug, dass „keine Visitenkarten oder Ausweise geändert werden müssen.“ Denn am Stolper Weg, der Ausfallstraße zur Autobahn, wohne fast niemand. Warnick sagte, die Straße eigne sich wegen ihrer herausgehobenen Bedeutung besonders, die Partnergemeinde zu würdigen, während die Max-Reimann-Straße viel zu unbedeutend wäre, um eine Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Die CDU hatte im Kulturausschuss zwar davon Abstand genommen, die Umwandlung der Reimann- in eine Schopfheimer Straße zu fordern – allerdings nur, weil die Straße zu kurz sei. Den Kommunisten wollen die Christdemokraten weiterhin aus dem Ortsbild tilgen. (uw)