MAZ 21.08.09
KLEINMACHNOW - „Bürger machen mit“ heißt es ab 1. September auch in Kleinmachnow. Als vierte Kommune im Land Brandenburg beteiligt sich die Gemeinde an dem Projekt „Maerker“. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, der Verwaltung über eine Nachricht im Internet Missstände mitzuteilen.
Den Vorteil dieser Kommunikationsform zwischen Verwaltung und Bürgern beschreibt Ortwin Böckmann aus dem Innenministerium so: „Die Bürger können im Internet verfolgen, ob und wann sich ein Sachbearbeiter mit dem Problem befasst.“
Weil das Internetangebot in Kleinmachnow bereits freigeschaltet ist, gibt es bereits ein Beispiel: Jemand wies am 18. August darauf hin, dass die Blumen am Mauerdenkmal bereits verwelkt seien. „Sie sollten doch lieber entfernt werden“, schrieb der Bürger. Links neben der Nachricht leuchtet eine „Ampel“ bereits auf grün für „erledigt“. Der Kleinmachnower Bauhof hat die Blumen bereits entfernt.
Bürgermeister Michael Grubert (SPD) sieht die Beteiligung an dem Projekt als Beitrag zu „mehr Transparenz und Bürgernähe“. Es solle zwar keine „Meckerecke“ werden, doch der Dialog zwischen Verwaltung und Bürgern mache durch das Internetangebot „einen großen Sprung nach vorne“.
Das leicht zu bedienende Angebot, das den Bürgern die Möglichkeit gibt, auf Missstände im Ort hinzuweisen, ist im Internet zu finden unter www.maerker.brandenburg.de. (sti)
MAZ 21.08.09
Die Missverständnisse zwischen Bürgern und Verwaltungen sind legendär. Dabei ist es beileibe nicht so, dass Funkstille herrscht. Geredet wird viel, doch es fehlt das gegenseitige Verständnis. Schnell ist davon die Rede, dass der Amtsschimmel wiehert, oder andersherum die Bürger komplizierte Verwaltungsvorgänge einfach nicht verstehen. In einer Welt moderner Kommunikationswege war es aber nur eine Frage der Zeit, bis eine Methode gefunden wurde, die holprige Konversation zwischen Lieschen Müller und den Behörden zu verbessern. In Brandenburg soll das Pilotprojekt „Maerker“ unter Beweis stellen, dass es auch anders geht. Kleinmachnow wird sich als erste mittelmärkische Kommune daran beteiligen. Und so geht es: Die online geäußerte Kritik zum Beispiel an einer „Dreckecke“ im Dorf wird von der Verwaltung registriert und muss innerhalb von drei Tagen bearbeitet werden. Diese Schritte werden dem Bürger am Computer signalisiert, sind also nachprüfbar. Auch wenn das Problem beseitigt ist, wird der Nutzer informiert. Endlose Telefonate mit Sachgebietsleitern entfallen. Der Erfolg von „Maerker“ hängt nun davon ab, dass die Bürger die Plattform nicht als „Meckerecke“ missbrauchen, sondern einen konstruktiven Dialog mit der Verwaltung pflegen.