MAZ 20.08.09
REGION TELTOW - In den Stadt- und Gemeindeverwaltungen der Teltower Region rumort es derzeit gewaltig. Wie berichtet, steht die Ablösung des Teltower Bauamtsleiters Bernd Wiebrecht bevor, aber auch der Stuhl des Kleinmachnower Kulturamtsleiters Jürgen Piekarski wackelt. In Stahnsdorf hat bereits ein Wechsel an der Spitze der Wirtschaftsförderung stattgefunden.
In Teltow haben sich die Stadtverordneten mit breiter Mehrheit am Dienstagabend in nicht öffentlicher Sitzung für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses von Bauamtsleiter Wiebrecht ausgesprochen. „Es gab eine rege Debatte, die Entscheidung war aber eindeutig“, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) gestern zur MAZ. Wie berichtet, hatte es seit längerem Diskussionen über den Bauamtsleiter gegeben. Bereits im Jahr 2007 sollte Wiebrecht sein Amt aufgeben und in die städtische Wohnungsgesellschaft wechseln. Jetzt droht dem 56-Jährigen die Kündigung.
Über die genauen Gründe für Wiebrechts Ablösung wollten Bürgermeister Schmidt und Stadtverordnete gestern nichts sagen, um die Position der Stadt bei der erwarteten arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung nicht zu schwächen. Es habe viele Kritikpunkte an Wiebrecht gegeben, so der Chef der Stadtverordnetenversammlung, Bernd Längrich (SPD). Zur Entscheidung des Bürgermeisters, die Personalie jetzt anzugehen, sagte Längrich: „Es ist nie zu spät, um konsequent zu sein bei einer Sache, die nötig war.“ Lob kam vom Fraktionschef der Linken, Steffen Heller. „Der Bürgermeister hat durchgegriffen und das war gut so.“ Dass die Ablösung des Bauamtsleiters in die Zeit des Bürgermeisterwahlkampfes in Teltow falle, sei „Zufall“.
In Teltow wird am 27. September ein neuer Bürgermeister gewählt. Für Michael Müller von der BiT ist die Debatte um den Bauamtsleiter aber „kein Thema im Wahlkampf“, auch wenn seiner Ansicht nach „die Sache noch nicht ausgestanden ist“. Schärfere Töne schlägt der FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz an. „Die Vorwürfe, die gegen den Amtsleiter erhoben werden, müssen an den Bürgermeister weitergereicht werden.“ Die Frage stehe im Raum, wie Thomas Schmidt seine Verantwortung als Chef der Verwaltung wahrnehme.
Der Angesprochene reagierte gestern prompt: „Ich trage Verantwortung für die Stadt und für die Verwaltungsmitarbeiter. Herr Wiebrecht sollte die Chance erhalten, Fehler zu korrigieren. Als dies nicht geschah, habe ich im Interesse der Stadt gehandelt.“ Dabei spielte für Schmidt nach eigenen Angeben der Zeitpunkt „keine Rolle“.
Die Umsetzung des Kleinmachnower Fachbereichsleiters Jürgen Piekarski ist dagegen bislang noch nicht offiziell bestätigt worden. Nach Informationen der MAZ soll Piekarski aber zum 1. September den Bereich Schule, Kultur und Soziales verlieren. In der Vergangenheit hatte es insbesondere Kritik an der Kulturarbeit in der Gemeinde gegeben, hieß es. Piekarski soll in Zukunft innerhalb der Verwaltung eine andere Position einnehmen.
Bereits vollzogen ist ein Wechsel in der Stahnsdorfer Verwaltungsspitze. Dort hat sich Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) von seinem Wirtschaftsförderer und Pressesprecher Uwe Werner getrennt. Werner war vor gut einem Jahr eingestellt worden. Seine Position übernimmt nun der 57-jährige Marian Winkler, ein studierter Betriebswirt. Für die Öffentlichkeitsarbeit soll in Kürze eine „erfahrene Lokaljournalistin“ engagiert werden. sti