MAZ 15.08.09

 

TOURISMUS: Der Kirchturm schwebt über den Bäumen

Ob Mühle, Burg oder Schloss – die Region Teltow kann sich sehen lassen / Reiseführer weist den Weg

TELTOW - Das Stadtmarketing Teltow hat den ersten Reiseführer für die Region herausgegeben. Beschrieben werden die Sehenswürdigkeiten der Stadt Teltow und der Gemeinden Kleinmachnow und Stahnsdorf. Unverzichtbar sind die Karten, ohne die Touristen viele Stationen verpassen würden.

Wenn man die Region nur von der Durchfahrt kennt, hat man meist ein getrübtes Bild der Ortschaften. Grund sind die unansehnlichen Gebäude an den Hauptstraßen. Dennoch lohnt es sich, der Gegend genauer auf den Zahn zu fühlen und sich einmal umzuschauen. Alle drei Ortschaften bieten verschiedene Möglichkeiten der Tagesgestaltung, sei es die Besichtigung historischer Gebäude oder die Wanderung durch eine idyllische Landschaft.

Die Stadt Teltow, bekannt für ihre Rübchen, schmückt sich im eigenen Reiseführer mit ihrer „neuen“ Altstadt. Und tatsächlich entdeckt man vor Ort einen hübsch sanierten Stadtkern. Am Marktplatz prangt in der Mitte das Denkmal Ernst von Stubenrauchs, Vater des Teltowkanals und ehemaliger Landrat des Altkreises Teltow. Am Rand des Platzes stehen das alte und das neue Rathaus. Dort befand sich das ehemalige Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“, in dem laut Reiseführer der schwedische Oberbefehlshaber 1813 logierte. Die Kanonenkugel mit Gedenktafel an der Hauswand des Bäckerladens wurde vermutlich von der schwedischen Artillerie zurückgelassen.

Die alte Andreaskirche, deren Turm stets über den Baumkronen der Stadt schwebt, ist auch in unmittelbarer Umgebung. Leider wird der Platz um die Kirche zur Zeit restauriert, weshalb sich dort eine Baustelle befindet.

In der Gemeinde Kleinmachnow gibt es auch sehr viel Sehenswertes, so der Reiseführer. Die neue Hakeburg ist eine von mehreren Hinterlassenschaften der ehemaligen Gutsbesitzerfamilie von Hake. Die kleine Dorfkirche mit Friedhof hat eine sehr spezielle Atmosphäre.

Wenn man dann durch das Medusenportal läuft, müsste man laut Reiseführer die Ruinen der alten Hakeburg sowie die des Schlosses entdecken. Vor Ort jedoch findet man nur eine Wiese und ein paar Bäume und Sträucher vor, anstatt der versprochenen Ruinen.

Direkt daneben befindet sich die alte Bäkemühle – heute ein Restaurant und Hotel – mit herrlichem Ausblick von der Terrasse. Ein wenig weiter liegt die Machnower Schleuse. Dort lässt sich in Ruhe beobachten, wie Schiffe den Wasserspiegel wechseln.

In der Gemeinde Stahnsdorf kann man auf dem Südwestkirchhof Stunden verbringen. Es ist ein riesiges Gelände mit mehreren Tausend Gräbern, aber auch schöner Waldlandschaft. Viele Prominente haben dort ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Sehr schön ist auch die komplett aus Holz bestehende Kapelle, die mit ihren feinen Schnitzereien stark beeindruckt. Im Stahnsdorfer Ortsteil Güterfelde kann man das Güterfelder Schloss betrachten. Bereits Theodor Fontane hat das Gebäude als eine „stattliche Anlage“ bezeichnet. Empfehlenswert ist eine Wanderung am Güterfelder See.

„Die Region erleben“, Reiseführer für die Region Teltow, 134 Seiten mit vielen Abbildungen und Karten. Unter anderem erhältlich in der Tourist-Information Teltow, Potsdamer Straße 57. (Von Konstantin Schöne)