MAZ 10.07.09

 

bauen: Gemeinde stoppt Bau des Pflegeheims

KLEINMACHNOW - Nach der Abstimmung gestern Abend sprach der CDU-Abgeordnete Ludwig Burkardt von einer „Kulturrevolution in Kleinmachnow“: Einstimmig hatten die Gemeindevertreter beschlossen, für das Gebiet gegenüber des Rathausmarktes einen neuen Bebauungsplan aufzustellen. Mit der ebenfalls beschlossenen Veränderungssperre an dieser Stelle ist der umstrittene Bau des viergeschossigen, 130 Meter langen Gebäuderiegels erst einmal gestoppt.

 

Eigentümer fassungslos

Fassungslos verfolgte Rechtsanwalt Christian-W. Otto das Votum. Der Vertreter des Grundstückseigentümers Kondor Wessels hatte Rederecht erhalten und bedauerte, dass es im Vorfeld der Entscheidung keine Gespräche gegeben hätte. Den Investoren des Alten- und Pflegeheims würde durch die neue Planung ein immenser Schaden entstehen, der in die Millionen gehen könnte. „Wir werden Rechtsmittel einlegen müssen“, so Otto.

Bürgermeister Michael Grubert (SPD) verteidigte dagegen den Beschluss. „Es geht darum, die Förster-Funke-Allee, die zwischen Rathausmarkt und geplantem Pflegeheim liegt, neu zu gestalten, um den immens angewachsenen Verkehr in den Griff zu bekommen. Grubert kündigte an, dass bereits heute damit begonnen werde, ein Gutachten zum Verkehr zu erarbeiten. „Das hat für uns höchste Priorität, auch um für den Grundstückseigentümer Sicherheit zu schaffen.“

 

 

Den Bogen überspannt

Rechtsanwalt Otto indes sieht durch den Beschluss „den Gesprächsfaden zerrissen“. Er halte die Entscheidung der Abgeordneten gegen das Pflegeheim für einen „Schnellschuss“, der die langjährige Beziehung des Bauunternehmens Kondor Wessels mit der Gemeinde schwer belaste. Der CDU-Abgeordnete Burkardt entgegnete: „Kondor Wessels hat den Bogen längst überspannt.“ sti