MAZ 11.06.09

 

Dissonanzen

Jürgen Stich über den vielstimmigen Chor der Verkehrsexperten

Wer blickt noch durch? Straßenbahn, Stammbahn, S-Bahn, Ringschluss, Friedhofsbahn und so weiter und so weiter. Nicht zu vergessen das von Havelbus zu entwickelnde „TKS-Netz“ 2010. Alles das ist im Gespräch, wenn es um die Schienenanbindung der Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf geht. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hätte es wohl Kakophonie genannt, womit eine nicht genau zu definierende Geräuschkulisse gemeint ist. Krach machen derzeit viele, angefangen vom Chef der Potsdamer Verkehrsbetriebe, den Bürgermeistern und Bezirksstadträten bis hin zu Lokal- und Landespolitikern. Nicht zu vergessen die lautstarke Einmischung von Initiativen und mehr oder weniger fachkundigen Bürgern. Es ist nicht zu erwarten, dass aus all diesen Dissonanzen am Ende eine wohlklingende Musik wird, die bei den Landesregierungen in Berlin und Brandenburg auf offene Ohren trifft. Die Region wäre vielmehr gut beraten, eines der zahlreichen Projekte auszuwählen und mit aller Kraft und Überzeugung an die wirklich wichtigen Leute heranzutragen. Es wird nur eines geben: S-Bahn oder Straßenbahn. Aber wenn sich die Akteure nicht bald einig werden, dann besteht sogar die Gefahr, dass die Region am Ende leer ausgeht.