MAZ 16.05.09
KLEINMACHNOW - Auch in diesem Jahr wird es wieder ein Kleinmachnower Schleusenfest geben. Die Aktion rund um das historische Bauwerk werde unter dem Motto „20 Jahre Mauerfall – 20 Jahre freier Schiffsverkehr auf dem Teltowkanal“ stehen, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Donnerstag in der Sitzung der Gemeindevertreter.
Das Schleusenfest findet laut Grubert an drei Tagen statt: Freitag, 19. Juni, von 18 bis 24 Uhr; Samstag, 20. Juni, von 11 bis 24 Uhr; Sonntag, 22. Juni, von 11 bis 18 Uhr.
Veranstalter ist erstmals die Gemeinde Kleinmachnow, die bei der Organisation mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin sowie dem Wasserstraßen-Neubauamt zusammenarbeitet. Das Festgelände befindet sich auf der Fläche südlich der Schleusenkammern.
Ein zentraler Baustein des Programms ist laut Grubert eine Ausstellung über den Teltowkanal als deutsch-deutsche Grenze. Auf großen Tafeln werde der Verlauf der Grenze am Kanal dargestellt. Auch an 25 DDR-Flüchtlinge werde erinnert. Sie waren beim Versuch, den Todesstreifen am Kanal zu überwinden, von Grenzsoldaten erschossen worden. Geplant ist, dass die Präsentation später auch in Schulen des Landkreises gezeigt wird.
Ein detailliertes Programm für die drei Festtage will die Gemeinde demnächst vorstellen. Erwartet werden zahlreiche Angebote zu Lande und zu Wasser wie Führungen durch das technische Denkmal und Schleusenfahrten. Das Wasser- und Schifffahrtsamt stellt seine „Flotte“ aus, auch die Wasserbauschule wird sich beteiligen. Musik, eine breite Palette an gastronomischen Angeboten und zahlreiche Stände auf dem Schleusengelände sollen die Veranstaltung zu einem Familienfest abrunden. „Die Schleuse ist das Wahrzeichen unserer Gemeinde“, sagte SPD-Gemeindevertreterin Nina Hille gestern zur MAZ. Hille hatte im Vorfeld dafür geworben, dass die Kommune selbst das Fest ausrichtet. „Es ist eine einmalige Chance, dass sich Zugezogene und Alteingesessene begegnen und gemeinsam feiern.“
Der Schiffsverkehr auf dem Teltowkanal und damit auch der Betrieb der Schleuse waren mit dem Mauerbau zum Erliegen gekommen. Erst 1981 erlaubte ein Abkommen zwischen der DDR und der Bundesrepublik die Wiederaufnahme des Schiffsverkehrs auf dem Teltowkanal, allerdings nur von West-Berlin aus. Seit der Wende ist der Kanal wieder frei befahrbar. (Von Jürgen Stich)