MAZ 15.05.09
MITTELMARK - Es steht in Kleinmachnow und ist das teuerste Haus, das 2008 den Besitzer wechselte – und zwar für 1,1 Millionen Euro. Wo genau, wollte der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Wilk Mross, in dieser Woche nicht verraten. Doch das Beispiel zeigt, wo im Immobiliengeschäft auch 2008 die Musik spielte. 70 Prozent aller Kaufverträge für bebaute Grundstücke wurden im Potsdamer Umland abgeschlossen. Den Rest teilen sich die Altkreise Brandenburg und Belzig.
Fern ab des Speckgürtels geht es bei den Preisen etwas bescheidener zu. Zwei Kaufverträge belegen die billigsten Häuser in Potsdam-Mittelmark, die für 20 000 Euro in Reckahn und Wiesenburg einen neuen Besitzer gefunden haben. Die müssen allerdings einigen Enthusiasmus mitbringen. Im Gegensatz zum Kleinmachnower Millionenbau, sind diese Schnäppchen mindestens 60 Jahre alt und unsaniert.
Es gibt aber auch etwas anderes zwischen Architektenhaus und Lehmhütte. Im Schnitt wurden für freistehende Einfamilienhäuser Preise zwischen 129 000 und 570 000 Euro bezahlt, Reihenhäuser liegen mit 120 000 bis und 297 000 Euro deutlich günstiger. Laut aktuellem Grundstücksmarktbericht war 2008 der Trend zum eigenen Heim ungebrochen. 680 Ein- und Zweifamilienhäuser wurden gekauft und damit ebenso viele wie 2007. Dagegen Einbruch bei den Mehrfamilienhäusern um über 40 Prozent. Auch Geschäfts- und Verwaltungsgebäude laufen weniger gut. Also doch erste Anzeichen einer Krise? „Mag sein, dass Renditeobjekte weniger nachgefragt werden. Doch insgesamt wurde auch in den ersten Monaten in 2009 munter gekauft und verkauft“, meint Mittelmarks oberster Gutachter Mross.
Lediglich um 3,3 Prozent sind die Verkäufe in 2008 im Vergleich zu 2007 gesunken. Insgesamt gingen von den Notariaten 3551 Urkunden über Immobiliengeschäfte beim Gutachterausschuss ein. Der Geldumsatz betrug 323 Millionen Euro und ist um 16 Prozent geringer als im Vorjahr. Das deckt sich mit dem Trend sinkender Bodenrichtwerte für unbebaute Flächen in vielen Teilen des Kreises. bü