MAZ 02.05.09
KLEINMACHNOW - Mit zunächst 40 Kindern geht am 1. September auf dem Gelände des ehemaligen Siemens-Bürokomplexes ein neuer evangelischer Kindergarten an den Start. Die Kindertagesstätte wird mit altersgemischten Gruppen eine enge Zusammenarbeit mit den bereits angesiedelten Schulen in eigener Trägerschaft anstreben, sagte Frank Hohn, Geschäftsführer der gemeinnützigen Hoffbauer GmbH, im Gespräch mit der MAZ.
Perspektivisch soll die neue Kita Platz für 80 Kinder bieten. Sie wird übergangsweise im Erdgeschoss des Kantinenkomplexes angesiedelt, derzeit laufen dazu abschließende Gespräche mit der Bauaufsicht, erklärt Hohn.
Die Kita wird den dritten Schwerpunkt neben evangelischer Grundschule und Gymnasium bilden und den Campusstandort, der zugleich Schnittpunkt der drei Teltow-Gemeinden Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf ist, komplettieren.
Eine mögliche weitere Bebauung des Geländes, die seitens des Grundstückseigentümers, der Haupt-Immobilien Holding, jüngst in die Diskussion gebracht wurde, begrüße man ausdrücklich, sagte Hohn: „Städtebaulich würde eine moderate Wohnbebauung und der Abriss von zwei der alten Bürohochhäuser das Areal aufwerten, Schulen und Kita wären dabei durchaus gute Nachbarn“. Im Kleinmachnower Bauausschuss stießen entsprechende Pläne bislang indes auf wenig Gegenliebe. Gemeinsam mit den Nachbargemeinden soll nun über die Gestaltung des Areals diskutiert werden.
Was den geplanten Bau einer Turnhalle für die Region am Campusgelände betreffe, verlasse man sich auf die Zusagen der beiden Kommunen Teltow und Kleinmachnow, so Hohn. Denkbar wäre sowohl der Ankauf eines Teilareals durch die Kommunen, als auch die Errichtung einer Halle durch den Vermieter des Areals, „Haupt-Immobilien“ selbst.
Konzeptionell „ist die enge Kooperation insbesondere mit der bereits ansässigen Grundschule für uns pädagogisch von großem Wert“, so Hohn: „Ein stetiger Austausch mit den Lehrern oder etwa thematische Tage beider Bildungseinrichtungen verzahnen diese und richten den Fokus auf das einzelne Kind, auf dessen individuelle Entwicklung“. Eine Möglichkeit, so interpretiert Hohn, die Kulturschranke zwischen Kita und Schule aufzuheben.
Mit 260 000 Euro unterstützt die Kommune Kleinmachnow Einrichtung und Ausstattung der neuen Kita. Wie im Kindertagesstättengesetz vorgesehen wird die Gemeinde ferner die Betriebskosten übernehmen, sagt Helmut Piecha, Büroleiter des Kleinmachnower Bürgermeisters. Vorerst werden Kinder ab zwei Jahren aufgenommen, baulich werden die Kita-Räume nach ihrer Fertigstellung für Kinder ab dem ersten Lebensjahr ausgelegt sein. Der Umzug in die neuen Räume ist für 2010/2011 vorgesehen. Ob eine dritte evangelische Kita in Kleinmachnow entstehe, wie seitens der örtlichen Kirchengemeinde angestrebt, hänge von der Kita-Bedarfsplanung ab, erklärte Piecha, man sei darüber im Gespräch. (Von Konstanze Wild)