MAZ 20.04.09
TELTOW -
Die Gemeinde Kleinmachnow und die Stadt Teltow haben einen weiteren Schritt zur
Etablierung eines gemeinsamen Bauhofes getan. Bereits seit 2002 ist der
Kleinmachnower Eigenbetrieb in Teltow für den Winterdienst zuständig.
„Beginnend mit diesem Jahr“ wird er nun auch die Grünflächenpflege in der
Nachbarstadt übernehmen. Der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen den
beiden Kommunen stimmten die Teltower Stadtverordneten jetzt zu.
Teltow vergütet die Leistung des Bauhofs mit jährlich rund
135 000 Euro. Die Pflege der Grünflächen im Mühlendorf kostet zum Beispiel rund
12 000 Euro, der Parkplatz Badstraße an der Altstadt schlägt mit 2900 Euro zu
Buche. Der Vertrag gilt zunächst für zwei Jahre. Die Neuregelung begründete
Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) damit, dass es „in der Vergangenheit
regelmäßig Mängel und Beanstandungen“ gegeben habe, wenn Fremdfirmen für die
Grünpflege engagiert worden waren.
Kleinmachnows Bauhof-Chef Dieter Eggert kündigte an, dass
in Teltow eine Halle angemietet werde, um die notwendigen Maschinen
unterzubringen. „Von dort starten die Geräte zur Grünpflege.“ Ein Ausbau des
Standorts Kleinmachnow sei also nicht notwendig. In der Vergangenheit war
mehrfach kritisiert worden, dass sich der Kleinmachnower Bauhof im geschützten
Bannwald zu sehr ausdehne. Auch eine Lärmschutzwand musste bereits errichtet
werden.
Laut Eggert wird der Bauhof zur Bewältigung der Aufgaben
zukünftig 41 Mitarbeiter beschäftigen. Langfristig könne er sich einen
gemeinsamen Betrieb der drei Nachbarkommunen Teltow, Kleinmachnow und
Stahnsdorf vorstellen. Als Standort eines solchen regionalen Bauhofs sei eine
Fläche im Stahnsdorfer Gewerbegebiet seit längerem im Gespräch.
Der Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers zeigte sich
gegenüber dieser Idee aufgeschlossen. „Darüber könnte man ernsthaft
nachdenken.“ Allerdings spiele ein gemeinsamer Bauhof in der politischen
Debatte in Stahnsdorf derzeit „keine Rolle“. Die acht Gemeindearbeiter würden
„sehr gute Arbeit“ leisten. „Weil wir die Kontrolle haben, können wir schnell
und flexibel reagieren, wenn im Gemeindegebiet etwas getan werden muss.“ Die
mögliche Errichtung eines regionalen Bauhofs wurde auch in Teltow thematisiert.
Der FDP-Stadtverordnete Eberhard Derlig schlug die
Gründung eines „Zweckverbands“ vor.
Bürgermeister Schmidt sah ebenfalls „eine gute Chance, in
diesem Bereich interkommunal zusammenzuarbeiten“. Er gab allerdings zu
bedenken, „dass dafür die Zustimmung von drei Parlamenten notwendig“ sei. Die
jetzt beschlossene öffentlich-rechtliche Vereinbarung sei jedenfalls bereits
„ein gutes Signal für die Region“. (Von Jürgen Stich)