MAZ 14.04.09
KLEINMACHNOW - Das Planverfahren zur weiteren Bebauung des Kleinmachnower Seebergs soll nicht ohne Zustimmung der Gemeindevertreter weitergeführt werden. „Ohne Beschluss der Abgeordneten wird die Verwaltung die Planreife für das Gebiet nicht erklären“, versicherte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) in seiner Eröffnungsrede der Sitzung am vergangenen Donnerstag. Er rechne damit, so Grubert, dass der Entwurf des Bebauungsplans im Mai in die Ausschüsse komme und im Juni von den Gemeindevertretern verabschiedet werden könne.
Wie berichtet, gibt es einen Konflikt zwischen Internationaler Schule (BBIS) als Eigentümerin eines Großteils der Seeberg-Flächen und der Gemeinde. Streit gibt es um die weitere bauliche Entwicklung der Schule. So sollen eine Mensa, eine Veranstaltungs- und eine Schwimmhalle sowie ein Parkdeck gebaut werden. BBIS-Geschäftsführer Burkhard Dolata sieht die Projekte als existentiell für die Schule an. Wenn der B-Plan nicht komme, dann würde die BBIS den Mietvertrag für die kommunale Seeberg-Schule nicht verlängern, ließ er wissen. Außerdem beansprucht die Schule ein Grundstück, auf dem die Gemeinde eine Waldorf-Kita bauen will. Grubert erinnerte die Abgeordneten daran, dass das B-Planverfahren bereits im Jahr 1999 eingeleitet worden sei. Der endgültige Satzungsbeschluss sei aber nie gefasst worden, zuletzt war er im Februar dieses Jahres zurückgezogen worden. Bewegung in die festgefahrene Situation brachte erst wieder der Bauausschuss, der in seiner Sitzung am 30. März einen Acht-Punkte-Plan verabschiedete. Auf diese Eckpunkte haben sich Bürgermeister und Fraktionen inzwischen geeinigt.
Grundsätzlich sieht der Plan eine Begrenzung der Neubauten auf dem Seeberg vor. Insbesondere sollen Wald- und Grünflächen geschützt werden. Der Mietvertrag für die Seeberg-Grundschule, der bis 2015 läuft, wird laut Eckpunktepapier „bereits jetzt bis 2020 verlängert“. Für die Neue Hakeburg, die bislang Teil des Verfahrens war, soll ein gesonderter Bebauungsplan erarbeitet werden.
Bereits am 6. April hatte es ein erstes Gespräch zwischen Bürgermeister Grubert und BBIS-Geschäftsführer Dolata gegeben. „Ende des Monats gehen wir in die konkreten Verhandlungen“, so Grubert. Am 5. Mai will der Gemeindechef dann erneut die Fraktionsvorsitzenden um sich versammeln und die endgültige Position der Gemeinde zum Thema Seeberg festlegen. (Von Jürgen Stich)