MAZ 01.04.09
KLEINMACHNOW - Ein erster Entwurf zum Bau von ungefähr 20 Wohnhäusern auf dem ehemaligen Siemens-Gelände am Schwarzen Weg in Kleinmachnow ist im Bauausschuss am Montagabend auf wenig Gegenliebe gestoßen. Brigitte Suntrop vom Teltower Planungsbüro Wieferig und Partner hatte die Pläne vorgestellt. Danach sollen die Häuser auf dem Areal zwischen dem Schwarzen Weg, der Wilhelm-Külz-Straße und dem Schulcampus errichtet werden, derzeit befindet sich dort ein großer Parkplatz. Zur stark befahrenen Külz-Straße hin ist ein Mischgebiet mit kleinteiligem Gewerbe geplant. „Das können kleinere Läden sein, die auch von Schülern und Lehrern genutzt werden“, sagte Suntrop gestern zur MAZ. Die Planerin, die den Entwurf im Auftrag des Grundstückseigentümers, der „Hubert Haupt Immobilien Holding, erarbeitet hat, sieht die Bebauung als Ergänzung der Bildungseinrichtungen an. „Zudem würde ein städtebaulicher Missstand beseitigt werden.“
Die Bedenken im Bauausschuss waren hingegen groß. „Konflikte zwischen Schulen und Turnhalle einerseits und den Eigenheimbewohnern andererseits wären vorprogrammiert“, so Ausschusschef Jens Klocksin (SPD). Außerdem sei es Konsens, dass es keine weitere Wohnbebauung im Ort geben soll. Klocksin will sich demnächst mit Vertretern der Bauausschüsse von Teltow und Stahnsdorf treffen, um grundsätzlich zu klären, wie das Gelände am Schwarzen Weg, an das alle drei Kommunen grenzen, gestaltet werden soll. (sti)
MAZ 01.04.09
Die Kleinmachnower wagen den radikalen Schnitt mit ihrer jüngsten Vergangenheit. Die Boom-Gemeinde am Rande Berlins, die einen gewaltigen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen hatte, schließt die Tore. Weitere Baugebiete werden nicht mehr gewünscht. Der Paradigmenwechsel deutete sich vor wenigen Wochen an, als die Gemeindevertreter einen Bebauungsplan beerdigten, der östlich des Erlenwegs Wohnhäuser vorsah. „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“, kommentierte der da noch amtierende Bürgermeister Michael Ecker. Der frisch gewählte Gemeindechef Michael Grubert (SPD) sekundierte wenig später: „Mit mir wird es keine neuen Wohngebiete mehr geben.“ Seine Worte haben im jüngsten Bauausschuss bereits Früchte getragen. Eine Ideenskizze, die vorsah, den Schwarzen Weg mit lockerer Wohnbebauung aufzuwerten, fiel glatt durch. Auch für das Projekt der Gérardschen Erben sieht es düster aus. Die Grünfläche am Buschgraben soll erhalten bleiben, so der einhellige Wille der Verwaltungsspitze. Damit ist der Rahmen für die weitere Entwicklung des Ortes gesetzt. Dem neuen Bürgermeister fällt nun die Aufgabe zu, die „innere Struktur“ zu optimieren. In den Bereichen Kultur, Sport und Verkehr gibt es noch viel zu tun.