MAZ 31.03.09

 

WAHLEN: Wenn Platzeck zweimal klingelt

Der neue Kleinmachnower Bürgermeister will sich sofort an die Arbeit machen

KLEINMACHNOW - Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) klingelte am Sonntag Abend gleich zweimal an, um Parteifreund Michael Grubert zum Sieg bei der Bürgermeisterwahl in Kleinmachnow zu gratulieren. „Auch mein Vorgänger, der jetzige Landrat Wolfgang Blasig, hat seine Glückwünsche übermittel“, erzählte Grubert gestern bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Stichwahl, bei der er sich mit 59,06 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Klaus-Jürgen Warnick von der Linken durchsetzen konnte.

Das offizielle Ergebnis wird Wahlleiter Jürgen Piekarski morgen um 18 Uhr verkünden. „Am Mittwoch geht der Brief an Herrn Grubert raus, dann hat er eine Woche Zeit, die Wahl anzunehmen“, so Hartmut Piecha von der Verwaltung. Wann der 49-Jährige sein Amt antreten wird, ist indes noch nicht klar. Er selbst favorisiert den 7. April. An diesem Tag findet eine Sondersitzung der Gemeindevertreter zum Thema Seeberg statt. „Darum will ich mich sofort kümmern, um weitere Verhärtungen zu verhindern“, sagte der SPD-Politiker gestern zur MAZ. Bei einem Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden soll „eine gemeinsame Linie“ festgelegt werden. Dann wird es Gespräche mit der Internationalen Schule geben. Ziel ist es, den Bau eines Waldorf-Kindergartens abzusichern. Um das Grundstück war in der Vergangenheit gestritten worden. Die Gemeinde hatte es zwar gekauft, die Internationale Schule hat aber inzwischen angekündigt, das Areal zurückzufordern.

Auch das Freibad Kiebitzberge steht auf der Agenda des neuen Bürgermeisters ganz oben. „Die Gemeinde Kleinmachnow hat bei diesem Thema bislang geschlafen“, kritisierte er die bisherige Entwicklung. Grubert will nun bis zum Sommer klären, ob sich die beiden Nachbarkommunen Teltow und Stahnsdorf an der Sanierung und dem späteren Betrieb des Schwimmbads beteiligen. „Wenn nicht, dann müssen wir das alleine stemmen.“

Eine Kehrtwende will der gewählte Gemeindechef beim Baugeschehen einleiten. „Neue Wohngebiete wird es nicht mehr geben“, kündigte er an. So lehne er das Projekt der Gérardschen Erben am Buschgraben ab, allenfalls käme dort eine bauliche Verlängerung der Straße „Wolfswerder“ in Frage.

Die Kammerspiele müssten für das kulturelle Leben in Kleinmachnow erhalten bleiben, so Grubert. Er will nun die Gründung eines Betreibervereins initiieren, der die Verantwortung für das Kulturhaus übernimmt. (Von Jürgen Stich)