MAZ 30.03.09
Das „Wunder von Kleinmachnow“, auf das man in der Linkspartei gehofft hatte, ist ausgeblieben. Der Charismatiker Klaus-Jürgen Warnick – erfahrenes Bundestags- und Landtags-Schlachtross – ist dem stilleren, bisweilen noch mit der Politik fremdelnden Michael Grubert unterlegen.
Für Warnick sind 40 Prozent der Stimmen im Wohlstandswunderland Kleinmachnow ein großer persönlicher Erfolg – seine Karten für den Landtagswahlkampf stehen besser als zuvor.
Grubert seinerseits hat verdient gewonnen, denn er hat einen Fleiß-Wahlkampf von seltener Intensität betrieben – und das immer fair. Fleiß und Fairness sind schon zwei herausragende Qualifikationen für den Spitzenjob in dieser schwierigen Gemeinde mit ihrer diskussionsfreudigen Bevölkerung und Gemeindevertretung. Als Geschäftsführer der Gewog hat Grubert auch in den turbulenten Zeiten der Rückübertragungen gute Arbeit geleistet. Er kann organisieren und führen. Dicke Bretter zu bohren, wie Max Weber Politik umschreibt, davor hat Grubert keine Furcht. Was er sich aneignen muss, sind die Techniken des politischen Handwerks: Mehrheiten organisieren, Menschen überzeugen („mitreißen“ ist noch schwerer), Netzwerke knüpfen. Das ist erlernbar.