MAZ 28.03.09
POTSDAM-LAND - Die Landesregierung macht den von einer Wildschweinplage heimgesuchten Gemeinden im Potsdamer Umland wenig Hoffnung auf Besserung. Eine Reduzierung des Schwarzwildbestandes sei nach Meinung von Wissenschaftlern in städtischen Räumen „nur sehr schwer beziehungsweise gar nicht zu erreichen“, heißt es in einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Linken-Landtagsfraktion.
Als „besonders betroffen“ nennt das Umweltministerium Potsdam, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Werder, darüber hinaus Borkheide und Borkwalde sowie Falkensee. Bis auf Falkensee und Potsdam liegen alle Kommunen im Landkreis Potsdam-Mittelmark.
Seit Ende der 70er-Jahre habe sich die Zahl der von Jägern geschossenen Tiere im Land Brandenburg verdreifacht. Entsprechend sei vermutlich die Zahl der Tiere angewachsen.
Nach Einschätzung des Ministeriums „werden alle rechtlich zulässigen Möglichkeiten ausgeschöpft“, um die Plage zu bekämpfen, als da wären: Ausnahmegenehmigungen zur Jagd in Orten und das Aufstellen von Saufängen. Außerdem würden alle Jagdberechtigten „angehalten, durch möglichst hohen und altersklassengerechten Abschuss von Schwarzwild außerhalb der Ortschaften die Bestände zu senken“.
„Vom Menschen gemachte Ursachen“ – Futterangebot und Unterschlupf – spielten beim Zug der Rotten in die Ortschaften eine wichtige Rolle, heißt es weiter. Der Kreis Potsdam-Mittelmark leiste einen Anteil zur Aufklärung der Öffentlichkeit, um den Schweinen das Leben schwer zu machen, indem er Informationsmaterial vorhalte. uw