MAZ 17.03.09

 

Schlaflos

Jürgen Stich über den Tag nach der Bürgermeisterwahl

Wer geglaubt hatte, dass sich am Tag nach der Kleinmachnower Bürgermeisterwahl die Gemüter einigermaßen beruhigt hätten, sah sich gestern getäuscht. Offenbar haben alle Bewerber außer den beiden Wahlsiegern Wolfgang Grubert (SPD) und Klaus-Jürgen Warnick (Linke) eine schlaflose Nacht hinter sich gebracht. Die Gewissensforschung nach den Ursachen der einzelnen Wahlschlappen bereitete offenbar Schmerzen. Insbesondere der Einzug des Vertreters der Linkspartei in die Stichwahl machte die Mitbewerber sprachlos – ausgerechnet in Kleinmachnow, das seine Ur-Bevölkerung beinahe vollständig ausgetauscht und sein Gesicht durch den Zuzug „gut betuchter“ Neubürger nachhaltig verändert hat. Die „Bürgerlichen“ unter Führung der CDU sehen in dem Wahlergebnis ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit, die „kleinen“ Parteien hadern damit, dass sie nicht mit einem gemeinsamen Kandidaten angetreten sind. Über allem Streit wird aber eines übersehen: Die Bürgermeisterwahl war in erster Linie eine Persönlichkeitswahl. Die Kleinmachnower haben sich für zwei Kandidaten entschieden, die über profunde Erfahrungen in Wirtschaft und Politik verfügen. Wo die Wähler am Ende die Priorität setzen, wird am 29. März sichtbar werden. 20