MAZ 14.03.09
KLEINMACHNOW -
Der Leiter des Wasserstraßen-Neubauamts Berlin, Rolf Dietrich, sieht für die
Zukunft „enorme Chancen für die weitere Nutzung des Teltowkanals und der
Schleuse Kleinmachnow“. Hintergrund sei die Entscheidung des
Energieunternehmens Vattenfall beim Neubau des Kraftwerks Klingenberg auf
Steinkohle zu verzichten und stattdessen zwei Biomasse-Kraftwerke in Berlin zu
errichten. Pro Jahr sollen rund 400 000 Tonnen Biomasse aus einem Umkreis von
200 Kilometern herangeschafft werden. Biomasse besteht nach Unternehmensangaben
im Wesentlichen aus nachwachsenden Rohstoffen, vor allem aus Hölzern.
„Zur Erzeugung von Wärme und Strom aus Biomasse wird
deutlich mehr Frachtvolumen benötigt als das bei Verwendung von Steinkohle der
Fall wäre“, so Dietrich. Beleg dafür sei gerade die Schleuse Kleinmachnow, wo
infolge des Ersatzes des Kohlekraftwerks Rudow durch
ein Biomassekraftwerk ein Anstieg der geschleusten land- und forstwirtschaftlichen
Erzeugnisse auf 27 Prozent des Gesamtladungsaufkommens zu verzeichnen gewesen
sei. Kohletransporte hätten dagegen mit einem Anteil von gerade einmal 3,5
Prozent auf dem Teltowkanal nie eine große Rolle gespielt.
Der Güterdurchgang durch die Schleuse Kleinmachnow habe
sich von 2003 bis 2007 verdreifacht, so Dietrich. Auch im vergangenen Jahr
seien trotz zeitweiser Sperrung der Nordkammer knapp
eine Million Gütertonnen geschleust worden. „Das Wachstum ist dynamisch und
nachhaltig.“ Auch die Zahl „übergroßer Schiffe“, die auf dem Teltowkanal
verkehren, steige an. Ohne Ausbau der Schleuse auf 190 Meter Länge werde es
deshalb bald zu „merklichen Wartezeiten“ kommen. „Die Schleuse Kleinmachnow ist
ein Nadelöhr, weil alle anderen Schleusen in westlicher Richtung auf 190 Meter
ausgebaut werden“, erläutert Dietrich. sti