MAZ 14.03.09

 

BILDUNG: Solar-Schule muss zittern

Schulamt veröffentlicht Zahl der Anmeldungen für künftige siebte Klassen

POTSDAM-LAND - Zwischen Havelland und Fläming stieg die Anzahl der Anmeldungen für die siebten Klassen des Schuljahres 2009/2010 nach Angaben des Staatlichen Schulamtes in Brandenburg an der Havel um 13 Prozent. Dabei ziehen fast ausschließlich die Schulen des Potsdamer Umlandes Anmeldungen auf sich. Beliebteste staatliche Schule ist das Kleinmachnower Weinberg-Gymnasium. Dorthin wollen 126 künftige Siebtklässler – 42 mehr, als Plätze vorhanden sind. „Überbucht“ ist bei den Erstwünschen auch das Teltower Kant-Gymnasium mit 110 Anfragen bei 84 freien Plätzen. Diese Gymnasien können sich ihre zukünftigen Schüler also aussuchen.

Das neue Kreisgymnasium in Teltow (20 Erstwünsche) kämpft nach Einschätzung von Ulrich Rosenau, Leiter des staatlichen Schulamts, noch gegen zwei Handicaps: „Die Schule gibt es bislang nur virtuell, außerdem steht der endgültige Standort noch nicht fest.“

Von drei siebten Klassen geht die Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow aus, sagt die kommissarische Schulleiterin Petra Dziewulski der MAZ. Man habe 58 Erstanmeldungen und erwarte weitere Kinder, die beispielsweise den Probeunterricht für die Aufnahme ans Gymnasium nicht bestanden haben.

Erstmalig eröffnet an der Gesamtschule in diesem Sommer eine Integrationsklasse, die drei körperbehinderte Kinder aufnimmt und daher nur 23 Schüler zählt.

Ernsthaft sorgen muss sich als einzige im Potsdamer Umland die Solar-Oberschule in Beelitz. Für sie haben sich nur 14 Eltern mit ihrem Erstwunsch entschieden. Für die zwei geplanten siebten Klassen werden aber 56 Schüler gefordert. „An der Schule wird man bis zum Schluss zittern“, prophezeit Schulamtsleiter Rosenau. Solar-Schulleiterin Regina Breyer bleibt optimistisch: „Wir denken, dass wir noch Schüler bekommen werden, die den Probeunterricht an den Gymnasien nicht geschafft haben.“ Rund 70 Prozent der Eltern im Raum Beelitz hielten wohl die Gymnasien für die bessere Alternative, bedauert Breyer. Dabei könne die Solar-Oberschule mit ihrem zweiwöchentlichen Praxistag in umliegenden Betrieben und der Berufseinstiegs-Begleitung die Jugendlichen ebenso qualifiziert auf ihr späteres Arbeitsleben vorbereiten.

Die Zahlen sind vorläufig. Sie berücksichtigen noch nicht die Zweitwünsche der Eltern, denen meist entsprochen wird, wenn die erste Schule ausgebucht ist.

Am evangelischen Gymnasium in Kleinmachnow gibt es bislang 56 Erstwünsche aus dem Kreis, sagt Schulleiter Peter Brandsch-Böhm der MAZ. Man rechne jedoch mit weiteren Anmeldungen aus Potsdam, Havelland und Berlin. 50 freie Schulplätze stehen an der Schule in freier Trägerschaft bereit. uw/HH/KW