MAZ 04.03.09
Wie sähe Kleinmachnow aus, wenn Sie alles nach Ihrem Geschmack gestalten könnten und keine Rücksicht auf Gesetze und Behörden nehmen müssten?
Ein Ort wird durch die Vielfalt und den Willen seiner Einwohner gestaltet und mit Leben erfüllt. Der Bürgermeister setzt gemeinsam mit der Verwaltung den Willen der Bürger um. Akzeptanz und Toleranz sind für eine Gemeinschaft genauso wichtig wie die Einhaltung allgemeiner Regeln.
Welche Fähigkeiten und Eigenschaften Ihres Amtsvorgängers würden Sie gern besitzen?
Mich hat die Fähigkeit von Wolfgang Blasig immer wieder erstaunt, auch für umstrittene Entscheidungen politische Mehrheiten zu erzielen.
Welche nicht?
In den letzten Jahren hatten ich und die „WIR für Kleinmachnow“ viele inhaltliche Differenzen mit dem Bürgermeister.
Welches Gebäude in Kleinmachnow würden Sie abreißen lassen, wenn Sie freie Hand hätten?
Den Funkantennenmast im Bannwald würde ich rückbauen wollen.
Wenn Sie selbst eine Gemeinderegierung bilden dürften und müssten fünf Nicht-Politiker benennen – welche wären das?
Nicht die Funktionen oder der Beruf wären für meine Wahl entscheidend, sondern die charakterlichen Eigenschaften: Sie sollten offen für die Anliegen der Bürger sein, die Fähigkeit haben, vermittelnd zu wirken und auf persönliche Angriffe mit Großmut reagieren können.
Welchem Ihrer Konkurrenten wünschen Sie am ehesten den Sieg, wenn Sie es selbst nicht schaffen – und warum?
Es gibt einen Kandidaten, den ich wegen seiner menschlichen Gradlinigkeit und Unverbogenheit schätze, bei einem anderen Mitbewerber sehe ich meine persönlichen inhaltlichen Vorstellungen am ehesten verwirklicht. Um diese Qualitäten zu kombinieren, müsste wohl ein „Doppelbürgermeisteramt“ geschaffen werden.
Welches ist ihr peinlichstes Lieblingslied?
„Weiß der Geier“ von Wolfgang Petry finde ich zum Abspannen ideal – meine Frau dagegen findet es ziemlich peinlich.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Verborgene Universen“ von Lisa Randall, ein Buch über die Enstehung und Entwicklung unseres Universums
Welches Geschäft oder Restaurant vermissen Sie in der Gemeinde?
Eine Eisdiele am Rathausmarkt, abendliche Ausgehmöglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene und ein Kurzwarengeschäft.
Wie sieht in Ihren Augen ein perfekter Tag in Kleinmachnow aus?
Der perfekte Tag in Kleinmachnow ist ein sonniger Sommersonntag. Meine Töchter sind nach einem ausgiebigen Familienfrühstück mit ihren Freundinnen im Freibad verabredet, meine Frau und ich entspannen uns im Garten unter der schattigen Eiche mit einem guten Buch. Am späten Nachmittag radeln wir alle gemeinsam zur Eisdiele und gönnen uns ein Eis oder einen leckeren Milchkaffee.
Wen haben Sie zuletzt beschimpft oder heftig kritisiert – und warum?
Besondere Freude macht mir der Landkreis Potsdam-Mittelmark. Auf meine schriftliche Anfrage vom 18. Dezember 2008 erhielt ich sage und schreibe am 13. Januar 2009 eine Eingangsbestätigung. Nach inzwischen zwei Monaten warte ich immer noch auf das Antwortschreiben.
Glauben Sie an Gott? Wenn nicht, woran oder an wen dann?
Ich glaube an die Menschen und bin optimistisch, dass wir auch ohne Krieg und Gewalt – und die Natur respektierend – miteinander leben können. Der Glaube an Gott ist dabei für viele Menschen eine treibende Kraft.
Welche politische Entscheidung seit der Wende würden Sie gern ungeschehen machen?
Mit der Wiedervereinigung wurden unreflektiert und ohne Not gut funktionierende Strukturen der ehemaligen DDR abgewickelt oder diskriminiert. Polykliniken werden heute wieder eingerichtet und Ganztagesbetreuung für Kinder gefordert. Wertschätzung und Erhalt mancher Einrichtung, Einbindung und Motivation vieler Menschen hätte die Wiedervereinigung erleichtert.
Was denken Sie, wenn Sie sich morgens im Spiegel sehen?
Ich denke dabei an nichts Besonderes, wenn ja, sind es in der Regel die Aufgaben des Tages.