MAZ 04.03.09

 

"Blasig ignorierte Kritiker"

Bauunternehmer Bernd Krüger (59) ist CDU-Kandidat

Wie sähe Kleinmachnow aus, wenn Sie alles nach Ihrem Geschmack gestalten könnten und keine Rücksicht auf Gesetze und Behörden nehmen müssten?

Ich hätte pro Grundstück nur ein Haus für die Bebauung zugelassen und würde alle hässlichen Betonstraßenbeleuchtungsmasten gegen schöne alte Berliner Gaslaternen umtauschen (Schinkelleuchten, wie wir sie einst in Kleinmachnow hatten). Die geschmacklosen Einkaufsbaracken gegen stilvolle Gebäude austauschen und den Rathausmarkt so verändern, dass ein Ortszentrum entstehen würde, das diesem Anspruch auch gerecht wird. Wohnen, Kultur und Unterhaltung würden besser in Einklang gebracht. Pro Familie nur ein Auto, und das steht auf dem Grundstück und nicht auf der Straße.

Welche Fähigkeiten und Eigenschaften Ihres Amtsvorgängers würden Sie gern besitzen?

Seine Fähigkeit, Probleme einfach auszusitzen und Kritiker mit Ignoranz zu strafen.

Welche nicht?

Die Gemeindevertretung (GV) in seinem Sinne (egoistisch) zu beeinflussen, Abhängigkeiten auszunutzen.

Welches Gebäude würden Sie abreißen lassen, wenn Sie freie Hand hätten?

Die Wohnmaschine (Eichenhof) am Stahnsdorfer Damm. Dort würde ich eine Fußballwiese schaffen. Die neuen Gebäude am Rathausmarkt würde ich wesentlich verkleinern.

Wenn Sie selbst eine Gemeinderegierung bilden dürften und müssten fünf Nicht-Politiker benennen, welche wären das?

Meine Schwiegermutter als Beraterin, wegen ihrer Ruhe und Besonnenheit; Reinhard Mey, weil er uns mit seinen Liedern erfreuen könnte; eine Frau wie Mutter Theresa; einen Komiker wie Harald Schmidt, der die GV-Sitzungen mal auf die Schippe nimmt, und Bernd Krüger, weil der sagt, wo es lang geht.

Welchem Ihrer Konkurrenten wünschen Sie am ehesten den Sieg, wenn Sie es selbst nicht schaffen – und warum?

Die Antwort hierauf verrate ich nach der Wahl. Ich möchte dem Votum des Wählers nicht vorgreifen.

Welches ist Ihr peinlichstes Lieblingslied?

„Lebt denn der alte Holzmichl noch?“

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Der Sumpf (Korruption in Deutschland) von Jürgen Roth.

Welches Geschäft oder Restaurant vermissen Sie in der Gemeinde?

Ein gutes Fischrestaurant, kleine Eckkneipen und Bistros, in denen sich auch junge Menschen wohlfühlen können.

Wie sieht in Ihren Augen ein perfekter Tag in Kleinmachnow aus?

Um 6 Uhr im Sommer am Gartenteich sitzen, eine Tasse Kaffee, die Zeitung, Frühstück mit der Frau, Vögelgezwitscher, unser Eichhörnchen begrüßt mich, kein Straßenlärm, kein Fluglärm. Zeit für unseren Garten und ein Gläschen Wein mit Freunden am Abend.

Wen haben Sie zuletzt beschimpft oder kritisiert?

Dr. Nitzsche, den Vorsitzenden der Gemeindevertretung, wegen seines Verhaltens beim Losentscheid um den Vorsitz eines Werksausschusses.

Glauben Sie an Gott? Wenn nicht, woran dann?

Manchmal fällt es einem schwer zu glauben, wenn einen schwere Schicksalsschläge treffen! Aber es hat wohl alles einen tiefen Sinn

Welche politische Entscheidung seit der Wende würden Sie ungeschehen machen?

Die Wahl von Dr. Nitzsche zum ersten Bürgermeister von Kleinmachnow. Maximilian Tauscher wäre die bessere Alternative gewesen.

Was denken Sie, wenn Sie sich morgens im Spiegel sehen?

Rasieren, oder geht es noch?