MAZ 26.02.09

 

SOZIALES: Kirche treibt Zentrum im Dorfkern voran

Bebauungsplan im Bäketal gefordert

KLEINMACHNOW - Auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde Kleinmachnow sollten Vertreter der politischen Fraktionen jüngst Farbe bekennen, in Sachen Neubau eines kirchlichen Zentrums im historischen Dorfkern am Zehlendorfer Damm. Dort soll auf dem Gelände des ehemaligen Gutshofes derer von Hake ein Kirchsaal für 600 bis 700 Menschen entstehen. Ein städtebaulicher Wettbewerb hatte Ende vergangenen Jahres bereits viel Lob geerntet. Unter anderem auch, weil neben einem Kirchsaal auf dem rund 25 000 Quadratmeter großen Gelände vor der Alten Dorfkirche weitere Einrichtungen im Sinne eines sozialen und kulturellen Zentrums realisierbar wären.

In der Gesprächsrunde wurde die langwierige und umstrittene Standortentscheidung für den Außenbereich im Bäketal dennoch mehrfach thematisiert. So gebe es mittlerweile wieder alternative Möglichkeiten für einen Kirchsaal vor oder hinter dem Rathausmarkt. Dort könnte die Kommune entsprechende Flächen erwerben, führten etwa Bürgermeisterkandidatin Cornelia Behm (Bündnis90/Grüne) und Michael Lippoldt (FDP) an. Im Verlauf der Diskussion entwickelte sich jedoch Einigkeit darüber, dass die Aktivitäten der stetig wachsenden Kirchengemeinde, die seit Jahren mit massiven Platzproblemen zu kämpfen hat, nicht wieder auf mehrere Standorte verteilt werden sollten. Als „sehr positiv“ wertete Bürgermeisterkandidat Bernd Krüger (CDU) die Idee eines Gesamtensembles am Bäketal, „der Ortskern wäre damit überfrachtet“.

Von einer Vielzahl von Ideen und Projekten, die ohne den nötigen Raum nicht umsetzbar seien, berichtete Bodo Bohn, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates. Nicht zuletzt, so betonte Bohn, müsse man im politischen Raum bedenken, dass der diakonische Gedanke des Zentrums – gedacht ist neben Kinder- und Jugendarbeit sowie kulturellem Engagement auch an verstärkte Angebote für Senioren – vielen Menschen zugute käme. Darüber sei man auch mit den Kirchengemeinden der Nachbarkommunen einig, sagte Bohn, der die zentrale Lage innerhalb der Region Teltow hervorhob.

Die Kirchengemeinde wandte sich mit der dringlichen Bitte an die politischen Vertreter, einen Bebauungsplan, vornehmlich für den Teilbereich, der im Wettbewerb Berücksichtigung fand, auf den Weg zu bringen. Dann könne man einen Architektenwettbewerb ausschreiben und auch die Finanzierung besser klären, an der sich die Landeskirche maßgeblich beteiligen will. Nach Auskunft der Verwaltung soll die Kirche Ende März im Bauausschuss Gelegenheit bekommen, ihr Projekt ausführlich vorzustellen. (Von Konstanze Wild)