MAZ 18.02.09
REGION TELTOW -
Ein etwa 20 000 Quadratmeter großes Grundstück an der
Heinrich-Zille-Straße in Stahnsdorf hat offenbar gute Chancen Standort für den
Neubau des dritten staatlichen Gymnasiums zu werden, das der Landkreis
Potsdam-Mittelmark für rund elf Millionen Euro inklusive Turnhalle in der
Region errichten will. Von vier Grundstücken, die noch im Angebot sind, zeige
sich die „Zille-Straße derzeit am vielversprechendsten“,
sagte André Hohmann, beim Kreis zuständig für Schul- und Gebäudemanagement.
Alle vier Grundstücke seien „relativ gleichwertig“, erläuterte er auf einer
Informationsveranstaltung zum neuen Gymnasium am Montagabend in Teltow.
Im Gespräch mit der MAZ sagte Hohmann, dass man beim
Standort Heinrich-Zille-Straße insbesondere „eine Reihe von Synergien“ sehe,
die sich aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu den Anlagen des Regionalen
Sportvereins RSV ergeben. Abschließend könne man die Entscheidungsfindung des
Kreises, der sich anhand eines Kriterienkatalogs jüngst gleich vier Standorte
in den drei Gemeinden angeschaut hatte, nicht beantworten. Entscheidend seien
noch offene Fragen hinsichtlich Planungsrecht und Konditionen, sagte Hohmann.
So wünsche sich der Kreis natürlich auch, ein Grundstück zu guten Konditionen
zu bekommen. In Stahnsdorf warte man unterdessen auf ein schriftliches Angebot
der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), in
deren Eigentum sich das Grundstück Heinrich-Zille-Straße befindet, sagte
Bürgermeister Bernd Albers gegenüber der MAZ. Jüngste Kritik am Vorgehen der
Kommune wies Albers zurück. Er verhandle intensiv mit der Bima
und gehe davon aus, dass zur Sitzung der Gemeindevertreter am 26. Februar ein
entsprechendes Angebot zur Diskussion stehe. Auch ein Grundstück an der
Annastraße in Stahnsdorf sei gut bewertet worden, sagte Hohmann. Außerdem sind
noch eine Fläche in Kleinmachnow, zwischen Rathaus und Seeberg, sowie in Teltow
an der Potsdamer Straße, gegenüber des neuen
Oberstufenzentrums im Gespräch. Der Kreis beabsichtige möglichst schnell
mit dem Bau zu beginnen, sagte Hohmann. Zugleich gab er zu bedenken, es sei
unter Umständen vernünftiger, ein wenig länger zu warten, um dann das bessere
Grundstück zu bebauen. Für den Kreis sei der Neubau ein ehrgeiziges Projekt,
müsse man doch sonst eher über Schulschließungen befinden, betonte Hohmann.
Am Übergangsstandort Warthestraße, dort startet das Gymnasium
im Sommer mit drei siebten Klassen, wird der Kreis rund 200 000 Euro
investieren. Fünf Klassenräume und ein Fachkabinett Physik und Chemie
entstehen. Auch die Außenanlagen sollen verschönert werden.
Der designierte Schulleiter Ulrich Klatt
stellte erneut eine mögliche musische und/oder sportliche Ausrichtung der neuen
Schule in Aussicht. Kooperationen mit dem RSV oder der Kreismusikschule könnten
zum Tragen kommen. Darüber hinaus werde der Unterricht auch an neuen Medien
orientiert sein, so Klatt. Über ein Ganztagsangebot
entscheide die Schulkonferenz, bevorzugt werde erfahrungsgemäß ein ergänzendes
Angebot im Nachmittagsbereich. Der Sportunterricht könne am Kleinmachnower
Weinberg-Gymnasium stattfinden. Mit dieser Schule plane man eine umfangreiche
Partnerschaft, auch im Bereich der Lehrkräfte. (Von Konstanze Wild)