MAZ 17.02.09

 

VERWALTUNG: Terminkalender zur Begrüßung

Neuer Landrat räumt seinen Schreibtisch ein / Treffen mit Bürgermeistern und Fraktionschefs

BELZIG - „Das ist aber nett, das setzt natürlich auch Maßstäbe.“ Wolfgang Blasig blickt lächelnd auf den bunten Blumenstrauß auf seinem leeren Besprechungstisch. Ein erster Tag im Amt kann schlechter beginnen. Seit gestern, 0 Uhr, ist der frühere Kleinmachnower Bürgermeister Landrat von Potsdam-Mittelmark.

„Mal sehen, ob ich den jetzt hochfahren kann“, sagt der neue Verwaltungschef und setzt sich an den Rechner. „Ich muss ja wenigstens meine E-Mails lesen können.“ Gemeinsam mit Computerspezialist Rüdiger Baatz von der IT-Abteilung richtet Blasig seine Anmeldung ein und tippt das Passwort. „SMS habe ich heute morgen schon jede Menge bekommen“, berichtet er. Das Diensthandy hat sich der neue Landrat allerdings aus dem Kleinmachnower Rathaus ausgeliehen. „Die Nummer kennen in Belzig noch nicht viele, deshalb war es heute morgen relativ ruhig.“

Um 9 Uhr hat Blasig die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Lothar Koch (beide SPD) übernommen und das Protokoll unterschrieben. „Jetzt kann es losgehen.“ Nach den Formalien hat Blasig alle Fachbereichsleiter um sich versammelt. „Jeder hat mir seine Aufgaben vorgestellt und die Probleme geschildert.“ In den kommenden beiden Wochen geht die Kennenlerntour weiter. Büroleiterin Kerstin Kümpel hat für einen vollen Terminkalender gesorgt. Landrat Blasig wird die kreiseigenen Betriebe besuchen und den Bürgermeistern eine Visite abstatten. „Von Ziesar bis Kleinmachnow.“ An die Rathaustüren in Brandenburg und Potsdam möchte der 54-Jährige ebenfalls klopfen. „Und ich werde die Fraktionschefs des Kreistages sprechen“, so der Verwaltungschef.

Dazwischen wird das Büro eingeräumt. Leer sind noch der Schreibtisch und der große Aktenschrank. Das weiße Porzellan-Nashorn ist beruflicher Wegbegleiter und schon an seinem Platz. „Es symbolisiert für mich Zielstrebigkeit und hat eine dicke Haut, sieht allerdings auch schlecht“, charakterisiert Blasig das Wappentier des Collegiums Augustinum. Den spätantiken Philosophen nennt er als ein denkerisches Vorbild. „Wer das nicht tut, kennt ihn nicht.“ Das Büro will Blasig erst einmal so lassen. „Der Umzug in die Niemöllerstraße steht an, da wäre Renovieren jetzt Unsinn“, sagt er, sieht zur Uhr und muss schon weiter. (Von Hermann M. Schröder)