MAZ 04.02.09

 

Verkehr: Konferenz zu S-Bahn-Ringschluss

Teltows Stadtverwaltung will Ideen sammeln / Gewerbeverein macht mit

TELTOW - Die Teltower Stadtverwaltung will die bessere Anbindung der Region ans S-Bahn-Netz vorantreiben und auf den „Ringschluss“ von Teltow über Stahnsdorf und den Südwestkirchhof bis nach Wannsee hinarbeiten. Wirtschaftsförderer Sören Kosanke will deshalb am 10. März eine „Fach- und Ideenkonferenz“ im Teltower Rathaus abhalten. Das kündigte Kosanke – SPD-Landtagskandidat für die Region Teltow – gestern an.

„Wir müssen alle an einen Tisch und miteinander reden, statt uns gegenseitig zu demonstrieren, dass die anderen gerade wieder nichts gemacht haben oder das Problem von der falschen Seite angehen“, begründet Kosanke seine Initiative. Langfristiges Ziel bleibe der Ringschluss, auch wenn er kaum binnen der nächsten zehn Jahre zu verwirklichen sei. „Jetzt muss man sich verständigen, von welcher Seite man Linien verlängert“, so Kosanke. „Zur Zeit ist es doch so, dass jeder an einem anderen Ende zieht und die Akteure sich eher gegenseitig in Vorbereitung und Umsetzung behindern“, beschreibt Georg Lehrmann, Chef des regionale Gewerbevereins Stahnsdorf-Kleinmachnow-Teltow (RGV) die Situation. Die Konferenz richtet die Stadt in Kooperation mit dem RGV aus.

Eingeladen sind alle, die beruflich, politisch oder wegen ihres bisherigen Engagements mit dem Ringschlussprojekt zu tun haben. Wer Ideen, alte Konzepte und Planunterlagen oder weitere Hinweise einbringen möchte, kann sich bei Wirtschaftsförderer Kosanke melden.

Fax: 03328/4781-152. Mail: s.kosanke@teltow.de, oder über www.wirtschaft-am-teltowkanal.de/service/. Die Veranstaltung wird am 10. März 2009 ab 15 Uhr im Neuen Rathaus Teltow, Ernst-von-Stubenrauch-Saal, Marktplatz 1-3, 14513 Teltow stattfinden. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per Fax oder Mail wird gebeten. (MAZ)

 

MAZ 04.02.09

 

Selbstgespräche

Ulrich Wangemann über die Perspektive der Teltower S-Bahn-Konferenz

Mag sein, dass der wahlkämpfende SPD-Landtagskandidat Sören Kosanke in seiner Funktion als Teltower Wirtschaftsförderer nicht völlig ohne Hintergedanken eine Konferenz zum Thema S-Bahn veranstaltet. Recht hat er dennoch. Der Ringschluss ist ein regionales Vorhaben ersten Ranges – und ein sträflich vernachlässigtes ohnehin.

Zwar hat es an Wortmeldungen nicht gemangelt. Doch trugen viele bisweilen den Charakter von Selbstgesprächen. Mit einer Stimme sprechen die Politiker und Wirtschaftsrepräsentanten im südlichen Berliner Umland jedenfalls nicht. Das liegt nicht zuletzt an der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“. Die „Kat“ soll eigentlich einheitliche Positionen für Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow erarbeiten. Stattdessen hält sie sich mit Petitessen wie einem Zuschuss von 3000 Euro fürs Schülerferienticket auf. Die Appelle der Runde verhallen meist wirkungslos. Im vergangenen Jahr haben es die Gesandten der Kommunen auf ganze zwei Zusammenkünfte geschafft. Berechnet man die Netto-Sitzungszeit, in der in der „Kat“ über die wichtigen Themen gesprochen wurde, könnte man schwermütig werden. Nun hat Teltow den Kat-Vorsitz übernommen. Die S-Bahn-Konferenz markiert hoffentlich einen Wendepunkt.