MAZ 26.01.09

 

BILDUNG: Anfangsphase gemeistert

Evangelisches Gymnasium in Kleinmachnow lud zum Tag der offenen Tür

KLEINMACHNOW - Vier Hasen, drei Farbmäuse, ein Zwerg-Hamster und fünf Meerschweinchen bevölkern einen kleinen Raum im ehemaligen Siemens-Hochhaus am Schwarzen Weg in Kleinmachnow. Klar, dass sie die Stars waren bei vielen Kindern und ihren Eltern, die zum Tag der offenen Tür ins neue evangelische Gymnasium gekommen waren. Eine junge Schule ist das. Erst im vorigen Sommer startete sie mit zwei siebten Klassen in Trägerschaft der gemeinnützigen Hoffbauer GmbH. Doch der Andrang am Wochenende war groß, viele wollten einen Eindruck gewinnen vom neuen Gymnasium in der Region, das vor dem Hintergrund christlicher Werte ein modernes Profil bietet, Schwerpunkt Kommunikation.

Nicht nur mit Hilfe moderner Medien werde Kommunikation erprobt, sondern auch in musischen, sportlichen und anderen Angeboten komme es häufig besonders auf das kommunikative Element an, sagt Peter Brandsch-Böhm: „Zwei schwingen, viele springen“, auch beim kollektiven Seilspringen mit dem großen Schwungseil steckt viel Miteinander drin. Und dieses Miteinander ist es auch, was den Schulleiter und Lehrer der Französisch-Klasse im ersten Halbjahr am meisten fasziniert hat. Dass es funktioniert, auch wenn die Kinder in einer neuen, noch sehr kleinen Schule, gerade erst bunt zusammen gekommen sind. Da gehe es vor allem darum, eine Gemeinschaft zu bilden und alle Schüler auf das gymnasiale Lernen einzustimmen.

Das Kollegium habe die Anfangsphase „ausgezeichnet gemeistert“, sagt Brandsch-Böhm. Doch auch Eltern sind aktiv. Bei fünfzig Schülerinnen und Schülern sind bereits 28 Eltern im Förderverein engagiert. Gerade nach einer Schulgründung ein „anspruchsvolles und weites Tätigkeitsfeld“, bestätigt Holger Behm, vom Vorstand des Fördervereins. Auf dessen Agenda stehen neben einem Terrarium für Leopardengeckos, die die Artenvielfalt des Schulzoos auf exotische Weise erweitern sollen, auch ein Tischtennis- und Billardtisch sowie ein Farbdrucker für die Foto-AG. Manches ist gegenwärtig noch Zukunftsmusik. Denn auch sozial möchte man sich engagieren, wenn Eltern, etwa bei Klassenfahrten, finanziell überfordert sind.

Greifbar nahe erscheint der Umzug im Sommer oder Herbst. Dann sollen die zu Schulzwecken umgestalteten Räume im Nachbarblock des derzeit noch genutzten Hochhauses fertig sein. Im Februar werden die Arbeiten an den für eine Schule auch ungewöhnlich großen Räumen beginnen, sagt Schulleiter Brandsch-Böhm. Mit Hilfe eines guten Architekten, werde man die gegebenen Raumstrukturen des ehemaligen Bürokomplexes dem pädagogischen Konzept gemäß umwandeln. Dies sieht in der Sekundarstufe I auch ein 60-Minuten-Schema vor. Dadurch erreiche man einen besseren Tagesrhythmus. Der Lehrer habe zudem mehr Gestaltungsspielraum, ein Methodenwechsel etwa sei leichter möglich, erklärt Brandsch-Böhm. Moderne Sprachen, neben Französisch wird Spanisch als zweite Fremdsprache angeboten, samt bilingualen Elementen im Unterricht, ergänzen das Angebot.

Nach dem Umzug soll die Schule dreizügig ausgebaut werden, perspektivisch könnten am Schwarzen Weg einmal rund 700 Schüler und Schülerinnen lernen.

Info Evangelisches Gymnasium, Schwarzer Weg 3, Kleinmachnow,

03328/33 48 31 (Von Konstanze Wild)