MAZ 20.01.09
KLEINMACHNOW - Tageseltern in Kleinmachnow sollen von der Kommune weiter unterstützt werden. Dafür wurden 100 000 Euro im Haushalt eingestellt. Nicht nur in Kleinmachnow hatten Tageseltern in den vergangenen Wochen wiederholt darauf hingewiesen, dass sie ihre Tätigkeit einstellen müssen, da sie ihnen vor dem Hintergrund der unklaren Umsetzung einer neuen Gesetzgebung zum 1. Januar nicht mehr wirtschaftlich erscheine.
Hintergrund ist das Kinderförderungsgesetz des Bundes, das ab 2013 für Kinder ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kita oder bei Tageseltern sicherstellen will. Danach soll die Tätigkeit von Tageseltern ab Januar dieses Jahres zwar besser bezahlt und anerkannt werden, zugleich sind diese aber verpflichtet, Steuern und Sozialabgaben zu zahlen.
Eine Familienversicherung über den Ehepartner, bislang oft gängige Praxis, ist so nicht mehr möglich.
Kritik, unter anderem von der FDP, gab es am Landkreis, der, für die Umsetzung des Kinderförderungsgesetzes und die Finanzierung der Tagespflege zuständig, nicht schnell genug agiert habe. Am morgigen Mittwoch sollen die neuen Richtlinien des Landkreises zur inhaltlichen und finanziellen Gestaltung der Förderung der Kindertagespflege nun vorgestellt werden.
In Kleinmachnow werden circa 120 Kinder in Tagespflegestellen betreut, erklärt Nina Hille (SPD). Erschwerend sei in Kleinmachnow insbesondere, dass vor Ort teils hohe Mieten gezahlt werden müssen, die sich auf die Betriebskosten der Tageseltern stärker auswirken als in Regionen mit niedrigeren Mieten.
Schon jetzt zahle die Kommune ihren Tagesmüttern und -vätern eine Pauschale von 30 Euro im Monat, damit im Krankheitsfall eine Vertretung bezahlt werden könne, sagte Hille.
„Lieber zahlen wir jetzt mehr Geld, als dass wir für diese Kinder eine neue Tagesstätte einrichten“, sagte diesbezüglich auch der Vorsitzende im jüngsten Kleinmachnower Ausschuss für Finanzen, Klaus-Jürgen Warnick (Linke). (KW/ekö)