MAZ 18.12.08

 

VERKEHR: Künftig blitzschnell

"Starkästen" erhalten digitale Technik / Bilder sofort im Computer

MITTELMARK - Die Verkehrsbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark modernisiert im kommenden Jahr ihre stationären Blitzer. Für insgesamt 40 000 Euro werden die acht kreiseigenen „Starkästen“ mit hochwertiger, digitaler Technik ausgestattet. Ein Jahr später ist zudem geplant, für 95 000 Euro ein neues Fahrzeug mit moderner Messtechnik anzuschaffen. Das hat Heike Vierke-Eichler, Leiterin der Verkehrsbehörde mit Sitz in Werder, bestätigt.

 

Überwiegend im Norden und Osten

Die an einem Standort fest stationierten Blitzer befinden sich überwiegend im Norden und im Osten des Landkreises: Treuenbrietzen, Brück- Gömnigk, Kleinmachnow, Seddin, Michendorf, Derwitz, Groß Kreutz-Ausbau sowie Neubensdorf. Derzeit sind in den Gehäusen Kameras versteckt, in die ein herkömmlicher Fotofilm eingelegt ist. In den neuen digitalen Geräten werden nur elektronische Speichermedien benötigt. Während die Filme erst mühsam entwickelt werden müssen, liefere der digitale Chip die Bilder sofort per Knopfdruck auf den Computer.

„Es handelt sich lediglich um eine ganz normale Erneuerung“, erklärt Vierke-Eichler. Es würden keine zusätzlichen Geräte – weder für die stationäre noch für die mobile Verkehrsüberwachung mit Radarwagen oder Blitzertonne angeschafft –, versichert sie.

Dennoch berge die moderne Technik jede Menge Vorteile. „Die digitalen Fotos haben einfach eine bessere Qualität und die Handhabung der Geräte ist wesentlich einfacher“, sagt die Verkehrsamtschefin.

Ziel sei es nicht, mehr Verkehrssünder zu überführen und mehr Geld in die Kreiskasse zu spülen. Vielmehr ginge es darum, den Autofahrern im gesamten Kreisgebiet das Gefühl zu geben, dass an jeder Ecke ein funktionstüchtiger Blitzer stehen könnte. „Dann fahren alle vorschriftsmäßig und so mancher Unfall vor Schulen und in den Alleestraßen könnte vermieden werden“, sagt Vierke-Eichler.

 

 

Eine Million Euro an Bußgeldern

Derzeit nehme der Kreis über eine Million Euro im Jahr durch Verwarn- und Bußgelder ein. Die Ausgaben für Personal, das Bilder und Messergebnisse auswertet, Computertechnik, Büromaterialien wie Papier sowie Porto für den Versand der Bescheide lägen unterhalb der Einnahmen. „Wir haben also auf jeden Fall Überschuss“, sagt die Leiterin der mittelmärkischen Verkehrsbehörde.

Um den Überschuss zu erwirtschaften, sind derzeit täglich zwölf Mitarbeiter im Einsatz: Vier Beamte sind auf den Straßen unterwegs, um die Messgeräte zu bedienen. Ein Techniker kümmert sich um den ordnungsgemäßen Zustand der Geräte.

Eine Person entwickelt die Filme und entnimmt von diesen die Daten wie Kennzeichen und gefahrene Geschwindigkeit. Für die Erstellung der Verwarnbescheide für leichtere Verstöße sind vier Leute im Einsatz. Bußgelder – die sind mit Punkten und Fahrverboten verbunden – werden von zwei weiteren Mitarbeitern verhängt. (Von Elke Kögler)