MAZ 16.12.08

 

Statistik: Top-Verdiener zieht es in den Speckgürtel

In Kleinmachnow und Stahnsdorf haben mindestens 700 Haushalte ein Nettoeinkommen von 7500 Euro aufwärts

MITTELMARK - Wer die Postleitzahl 14532 hat, kann sich – statistisch gesehen – einiges aus der Portokasse leisten. In Kleinmachnow und in Stahnsdorf verfügen mindestens 45 von 1000 Haushalten über ein monatliches Nettoeinkommen von mehr als 7500 Euro – also einem Jahreseinkommen von mindestens 90 000 Euro netto. Das sind von rund 14 800 Haushalten etwa 700. Damit gehören die Gemeinden zu den bevorzugten Wohnorten von Top-Verdienern im Berliner Umland. Das hat die private Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg ermittelt.

Laut einer neuen Karte liegt der Großverdiener-Anteil auf einem vergleichbaren Niveau mit den Premiumwohnlagen in Berlin, etwa Grunewald oder Dahlem. Eine ähnliche Dichte von bestens ausgestatteten Haushalten geben die Statistiker auch für den Potsdamer Norden an.

Hoch ist der Anteil von Spitzenverdienern auch in Nuthetal. Dort kommen auf 1000 Haushalte mindestens 40, denen im Monat nach Abzug von Steuern und Abgaben noch 7500 Euro zur Verfügung stehen. In Michendorf sinkt der Anteil auf 20 bis 25 von 1000 Haushalten, in Teltow auf 15 bis 20. In Schwielowsee und Seddiner See erfreuen sich ebenfalls noch 15 bis 20 von 1000 Haushalten eines Jahresnettoeinkommens von mindestens 90 000 Euro.

Die Zahlen geben keine Auskunft darüber, in welchem Ort sich tatsächlich die meisten reichen Haushalte befinden – berechnet wurde nur ihr prozentualer Anteil. Die Eigenheiten der Statistik führen zu einem erstaunlichen Ergebnis für Potsdam. So ist der Postleitzahlenbereich 14482 in der Kategorie mit dem niedrigsten Großverdineranteil aufgeführt, obwohl er das Villenviertel am Griebnitzsee und die Eigenheime in Babelsberg umfasst. Laut GfK drücken etwa die vielen Single-Haushalte den Schnitt. Dennoch müssen sich die Babelsberger nicht arm fühlen. 1000 der 11700 Haushalte haben monatlich 4000 bis 7500 Euro in der Kasse.

Die GfK erstellt Daten zur Bevölkerungsstruktur vor allem für die Werbewirtschaft. Sie gleicht öffentliche Statistiken mit Wahrscheinlichkeitsmodellen ab, die so unterschiedliche Faktoren wie akademische Titel oder Wasserlage von Grundstücken berücksichtigen. Eine Befragung einzelner Bürger fand nicht statt. (uw)