MAZ 06.12.08

 

POLITIK: Wahl in vier Monaten

Kandidaten für die Nachfolge Wolfgang Blasigs bringen sich in Stellung

KLEINMACHNOW - „Der König ist tot – es lebe der König“ – nach der Wahl von Wolfgang Blasig (SPD) zum Landrat von Potsdam-Mittelmark am Donnerstag hat der Wahlkampf um seinen Posten als Kleinmachnower Bürgermeister begonnen. Als wahrscheinliche Wahltermine kommen nach Informationen der MAZ der 29. März oder der 5. April 2009 in Frage. Eine endgültige Entscheidung gebe es aber noch nicht, sagte Gemeindesprecherin Martina Bellack zur MAZ. Ein erstes Gespräch mit der Kommunalaufsicht in Belzig habe gestern stattgefunden. „Der kommende Bürgermeister von Kleinmachnow soll schnellstmöglich gewählt werden.“ In den kommenden Tagen und Wochen wollen Parteien und Wählergruppen ihre Kandidaten bestimmen. Als sehr wahrscheinlich gilt es, dass Klaus-Jürgen Warnick (Linke) seinen Hut in den Ring werfen wird. „Ich schließe das nicht aus“, formulierte er gestern seine Ambitionen. Wenn er antrete, sehe er „reelle Chancen“, die Bürgermeisterwahl für sich zu entscheiden. Die Linke werde „noch in diesem Jahr“ ihren Kandidaten bestimmen, so Warnick.

Tempo macht auch die SPD. „Unsere Wahlkampfvorbereitungen haben bereits begonnen“, sagte der Vorsitzende des Kleinmachnower SPD-Ortsverbands, Joachim Schossau, gestern der MAZ. „Mehrere Kandidaten stehen zur Auswahl, um in die großen Fußstapfen von Wolfgang Blasig zu treten.“ Bereits am 10. Dezember tagt der SPD-Vorstand, am 15. Dezember sollen dann die Mitglieder über den SPD-Bewerber entscheiden. Derweil dampft es aus der Gerüchteküche. Während der Name der Gemeindevertreterin Nina Hille bereits früh fiel, ist jetzt auch der Geschäftsführer der gemeindeeigenen Wohnungsgesellschaft Gewog, Michael Grubert, als SPD-Kandidat im Gespräch. Nicht ausschließen wollen Beobachter, dass auch der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin und der Direktor der Eigenherd-Grundschule, Bernd Bültermann, Interesse am Bürgermeisterposten haben.

Auch CDU-Chef Wolfgang Nieter ist „zuversichtlich, dass die CDU einen eigenen Kandidaten stellen wird“. „Es kommen mehrere Personen in Frage, aber wir benennen unseren Favoriten erst Anfang 2009.“ Von Insidern wurde Nieter selbst als möglicher Bewerber genannt. „Dazu will ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht äußern“, so der CDU-Vorsitzende.

Weniger zurückhaltend ist die grüne Bündestagsabgeordnete Cornelia Behm, die vor acht Jahren schon einmal Bürgermeisterin werden wollte. „Ich habe Interesse“, sagte sie gestern. Voraussetzung für eine Kandidatur sei aber, „dass ich von meinem Ortsverband und den kleineren Parteien und Wählergruppen unterstützt werde“. (Von Jürgen Stich)