MAZ 04.12.08

wirtschaft: Porsche legt Grundstein in Kleinmachnow

KLEINMACHNOW - Der Grundstein für den Bau des Porsche-Zentrums Berlin-Potsdam im Kleinmachnower „Europarc Dreilinden“ wird am kommenden Montag gelegt. Das sagte der Sprecher des Stuttgarter Autoherstellers, Heiner von der Laden, gestern der MAZ. Die Bauarbeiten hatten bereits am 1. Oktober begonnen.

Zur Grundsteinlegung wird auch der Deutschland-Chef von Porsche, Bernhard Maier, erwartet. Detlef Splinter, derzeit Leiter des Berliner Porsche-Zentrums in der GoerzAllee, wird das Projekt vorstellen. Splinter übernimmt die Leitung der Kleinmachnower Filiale, der Standort Goerzallee wird geschlossen.

Im Europarc wird auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern, die Porsche angekauft hat, ein zweigeschossiger Verkaufspavillon mit Galerie entstehen. Außerdem werden eine Werkstatt, Waschanlage und Tiefgarage mit 30 Stellplätzen gebaut. Die Porsche AG wird das Zentrum selbst betreiben und nicht wie bei den meisten Filialen üblich verpachten. Laut von der Laden werden rund 30 Arbeitsplätze geschaffen. Porsche will fünf bis sechs Millionen Euro in die Kleinmachnower Niederlassung investieren. Die Eröffnung ist für Mitte 2009 vorgesehen. Sti

MAZ 04.12.08

Schlitten im Winter

Ulrich Wangemann über die Symbolik der Ansiedlung von Porsche im Europarc

Welch ein helles Leuchten am düsteren Firmament, welch ein unternehmerisches Selbstbewusstsein! Mitten im eisigen Winter der Finanz- und Wirtschaftskrise versenkt der Porsche-Vorstand am Montag den Grundstein für das Berlin-Brandenburger Verkaufszentrum der Sportwagenschmiede im eisigen Boden des Europarcs Dreilinden. Ob der Sportautohersteller sich die günstigste Zeit ausgesucht hat, um Schlitten an den Mann zu bringen, deren Einstiegspreise durchschnittliche Jahreseinkommen locker übersteigen, wird sich zeigen. Für das Kleinmachnower Gewerbegebiet jedenfalls ist es ein versöhnlicher Jahresausgang. Hat doch die Finanzkrise – gepaart mit Umwälzungen im eigenen Haus – die Expansion des Internetauktionshauses Ebay und seiner Tochtergesellschaften gestoppt. Hundert Mitarbeiter müssen gehen, an einen räumlichen Zuwachs in Kleinmachnow ist nicht mehr zu denken.

Die Porsche-Ansiedlung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Unternehmensvertreter, die nicht gerade mit der Visitenkarte von Europas profitabelstem Autohersteller bei den Banken vorstellig werden können, derzeit schwer an Kredite kommen. Davon können Handwerker oder Ladenbesitzer ein Lied singen. Der Frühling kommt noch nicht so bald.