MAZ 23.10.08
KLEINMACHNOW -
Vertreter von Ordnungsämtern und Kreisbehörden haben auf einer Pressekonferenz
in Kleinmachnow die Bürger in die Pflicht genommen, beim Kampf gegen die
Wildschweinplage mitzuwirken. „Das Füttern von Wildschweinen ist verboten und
kann mit Bußgeldern geahndet werden“, sagte Torsten Fritz von der Unteren
Jagdbehörde. „Der Bürger ist in der Pflicht“, betonte Christian Stein (CDU),
stellvertretender Landrat. Die Verantwortung in Sachen Wildtiere liege bei
Bürgern und Gemeinden, erläuterten die Experten, wohl auch, um ein wenig Druck
von den Jägern zu nehmen. Die bemühen sich seit Monaten mit
Ausnahmegenehmigungen, die Wildsauen im Ort zu reduzieren. Eine für Jäger und
Bevölkerung riskante Jagd, für die die Waidmänner oft noch Kritik einstecken.
Dabei handeln sie freiwillig. Und die „Ausnahmegenehmigung“ zur innerörtlichen
Jagd wird mittlerweile ein Dauerzustand. Das alles zeige auch eine „gewisse
Hilflosigkeit“, wie Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) freimütig zugibt. „Die
Viecher dürfen sich mitten im Ort nicht wohl fühlen“, sagte Elmar Kilz, Leiter des Forstamtes Grunewald.
Deshalb müssen Grundstücke gesichert, Unterschlüpfe verhindert, Futterquellen
beseitigt werden, so das Fazit der Expertenrunde.
Die Tiere wechseln von allen Seiten in die Ortskerne von
Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow ein. Wildbiologen könnten helfen, die hohen
Populationen sowie das Verhalten der Wildschweine zu ergründen, regten die
Fachleute an. Jagdpächter Hans Diwiszek und seine
Jäger werden auch im Winter tätig sein. 73 Wildschweine haben sie in dieser
Saison in Kleinmachnow und Stahnsdorf zur Strecke gebracht. (Von Konstanze
Wild)
Komposthaufen laden die Borstentiere ein
Offen liegende Grundstücke, Unterschlupf für das Wild, sollten gesichert
werden.
Füttern von Schalenwild ist verboten, mögliche Fraßquellen müssen
beseitigt werden, dazu gehören offener Kompost, Abfälle, Laub- und Grashaufen.
Anträge zur Jagd auf privaten Flächen sind mit den Ordnungsämtern zu
besprechen.
Droht „Gefahr im Verzug" durch ein Wildtier, sollten Ordnungsamt
oder Polizei informiert werden.
Flyer zu Wildtieren gibt es im Rathaus
Kleinmachnow und beim Landkreis. kw