MAZ 06.10.08
TELTOW - Teltows Wirtschaftsförderer Sören Kosanke will sich um ein Landtagsmandat bewerben. Der SPD-Politiker bestätigte gestern entsprechende Informationen der MAZ. Danach würde Kosanke für die SPD als Direktkandidat für den Wahlkreis Kleinmachnow, Teltow, Stahnsdorf und Nuthetal antreten. Diesen Wahlkreis vertritt derzeit Jens Klocksin. Er hatte vor wenigen Tagen angekündigt, dass er bei den Landtagswahlen 2009 auf eine erneute Kandidatur verzichten werde.
„Ich habe die SPD-Ortsvereine von Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal darüber informiert, dass ich als Direktkandidat zur Verfügung stehe“, sagte Kosanke. In den kommenden Wochen werde er sich in den Ortsvereinen vorstellen und für seine Kandidatur werben. Die Entscheidung falle dann auf einer Delegiertenkonferenz des Wahlkreises Ende November. Die SPD-Landesliste für die Landtagswahl wird im Januar 2009 aufgestellt. Kosanke rechnet sich gute Chancen aus, einen sicheren Listenplatz zu erhalten.
Der 1977 in Dresden geborene Politiker ist seit 1998 Mitglied der SPD und derzeit Landesvorsitzender der Nachwuchsorganisation „Jusos“. Er wuchs in Eberswalde auf und war dort unter anderem Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Im vergangenen Jahr wechselte Kosanke als persönlicher Referent des Bürgermeisters Thomas Schmidt (SPD) nach Teltow und übernahm den Bereich Wirtschaftsförderung.
„Die Chancen und Probleme der Teltower Region konnte ich in diesem Jahr sehr gut kennen lernen“, so Kosanke. Als Juso-Chef sei er zudem mit landespolitischen Themen vertraut. „Diese Vernetzung will ich nutzen, um in Potsdam als kraftvoller Botschafter des Wahlkreises aufzutreten.“ Sein Alter empfindet der 31-Jährige als Vorteil. „Wir sind eine junge Region, das passt also gut zusammen.“
Die Anerkennung der Nachbarkommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf als „Regionaler Wachstumskern“ ist für Kosanke ein zentrales Anliegen, für das er sich im Landesparlament stark machen würde. „Wir erfüllen dafür alle Voraussetzungen.“ Der Status sei immens wichtig, weil das Land Neuansiedlungen und Investitionen nur noch in den Wachstumskernen fördere. „Diesen Standortvorteil müssen wir uns erkämpfen.“
In anderen Bereichen könne die Region selbst zu Lösungen kommen, so Kosanke. Notwendig sei aber, dass ein tragfähiges Modell für die interkommunale Kooperation gefunden werde, ohne das Wort Fusion ständig im Munde zu führen. „Daran will ich mit den Akteuren vor Ort mitwirken.“
Seine Erfahrungen als Wirtschaftsförderer in Teltow hätten gezeigt, dass sich immer dann Erfolge einstellen, wenn „Leute miteinander reden, um gemeinsam zu Lösungen zu kommen“. (Von Jürgen Stich)