MAZ 30.09.08
Über den Wahlausgang und Konsequenzen hat Landrat Lothar Koch (SPD, Foto: Michael Greulich) im Gespräch mit MAZ-Redakteur René Gaffron gestern Auskunft gegeben.
Wie bewerten Sie die Zusammensetzung des neuen Kreistages Potsdam-Mittelmark?
Lothar Koch: Die SPD hat die Rolle der stärksten Kraft zurückerobert. Insgesamt sind die Kräfteverhältnisse nur wenig verschoben worden.
Sind sie so stabil, dass Sie demnächst, wie erwogen, in den Ruhestand wechseln?
Koch: Ich klebe sicher nicht an dem Sessel. Aber die Entscheidung wird maßgeblich davon abhängen, welche Koalition sich findet und welche Hauptziele sie verabredet.
Inwiefern?
Koch: Zum einen gibt es demnächst wichtige Aufgaben zu lösen. Ziele der Regionalentwicklung sind konkret zu fassen, Schullandschaft und öffentlicher Personennahverkehr müssen zukunftsfähig strukturiert werden. Der Deutsche Wandertag 2012 im Fläming ist vorzubereiten. Zum anderen haben sich die Linke und die Union als mögliche große Koalitionspartner deutlich gegen die noch bis 2010 übliche indirekte Wahl des Verwaltungs-chefs ausgesprochen.
Die SPD könnte dem Juniorpartner den Posten anbieten.
Koch: Das würde wohl nicht dem Wahlergebnis entsprechen.
Also wird SPD-Wunschkandidat Wolfgang Blasig aus Kleinmachnow in der Direktwahl im Frühjahr 2010 gefordert sein.
Koch: Er wäre in jedem Fall ein geeigneter Bewerber. Die Direktwahl ist aber wegen des meist geringen Interesses bei den Bürgern ein vages Votum. Erst recht, wenn Parteien vermeintlich neue Köpfe präsentieren, denen allerdings in der Regel die nötige Orts- und Sachkenntnis fehlt. (Von René Gaffron)