MAZ 19.09.08
KLEINMACHNOW -
Für harsche Kritik sorgt die Verkehrssituation auf dem Seeberg. In einem
öffentlichen Brief beschreibt Matthias Heinrich die Wege von und zur
Seeberggrundschule als „katastrophal“, das Umfeld der dritten Kleinmachnower
Grundschule als chaotisch. Der Vater eines dort gerade eingeschulten Kindes
kritisiert, dass die Schüler auf beiden Wegen – von der Straße Am Hochwald, als
auch vom Adolf-Grimme-Ring – „zwischen Autos und
Schulbussen der Internationalen Schule (BBIS) ihren Weg finden müssen“. Das sei
„lebensgefährlich“. „Auch ältere Kinder werden die Schulwege in diesem Chaos
allein kaum meistern können“, sagt Heinrich gegenüber der MAZ und fordert
beidseitig sichere Rad- und Schulwege.
Als Sofortmaßnahme müsse man mit Polizisten oder
Schülerlotsen die Situation entschärfen. Den Hinweis der Verwaltung, dass es
sich um privates Gelände handele und die Situation der Verkehrsregelung
schwierig sei, lässt Heinrich nicht gelten. Dies sei bei der Anmietung und
Einrichtung der Grundschulgebäude vor vier Jahren bereits bekannt gewesen.
Tatsächlich soll „so bald als möglich“ ein
Schülerlotsendienst am Morgen Entspannung und Sicherheit in die „angespannte Situation“
bringen, erklärt Barbara Neidel gegenüber der MAZ:
„Dafür müssen wir aber eine geeignete Person finden.“ Die Leiterin des Bauamtes
weist den Vorwurf der Untätigkeit zurück. Man habe mit Vertretern der Schulen
gemeinsam nach Lösungen gesucht. Dabei sei der Vorschlag, auch eine
Tempo-10-Zone einzurichten, von der BBIS abgelehnt worden. Als ersten Schritt
suche man nun einen Erwachsenen als „dauerhaften Schülerlotsen“. Außerdem will
die Gemeinde die provisorischen Gehwegsabgrenzungen „Am Hochwald“ bis zur
Grundschule weiterführen. Auch eine temporäre Mittelinsel im Kreuzungsbereich
vor der Waldorfschule soll die Situation entschärfen. Vermutlich bis Ende 2009
werde der Bebauungsplan für den Seeberg entwickelt. Erst dann könne man
dauerhafte Verkehrswege auf dem Gelände erwarten, so Neidel
weiter.
Unterdessen bereiten Mitarbeiter des Bauhofes Kleinmachnow
einen Zebrastreifen am Schwarzen Weg vor. Dort sollen die Schulkinder der
evangelischen Grundschule und des neuen Gymnasiums sicherer über die Straße
gelangen. Teile beider Gehwege werden mit Verbundsteinpflaster ausgebaut, die
Straße verengt und ein Fußgängerüberweg auf der gepflasterten Straße markiert.
Der Überweg wird beleuchtet sein, erklärt Neidel. Die
Bushaltestelle der Linie 629 soll in Richtung des Zebrastreifens verlegt
werden. Die Arbeiten seien in rund zwei Wochen abgeschlossen.
Für die Ausweisung des Schwarzen Weges als Tempo-30-Zone
fehle indes noch die positive Antwort der zuständigen Kreisbehörde. (Von
Konstanze Wild)