MAZ 11.09.08
KLEINMACHNOW - Mit Gott und der Welt feierte das Evangelische Gymnasium in Kleinmachnow gestern offiziell Eröffnung. Zum festlichen Gottesdienst mit Empfang kamen Kirchenmenschen, Kinder, Eltern, Pädagogen und Kommunalpolitiker in die Kantine des ehemaligen Bürokomplexes an den Schwarzen Weg in Kleinmachnow.
Dort, sozusagen im Dreiländereck der Teltow-Gemeinden, hat die gemeinnützige Hoffbauer GmbH einen nach eigener Aussage „idealen Standort“ bezogen. Nach einer umstrittenen Standortentscheidung, die kommunalpolitisch hohe Wellen schlug, präsentierten im Ergebnis die Akteure breite Zustimmung und Freude über die Entfaltung eines christlichen Bildungscampus. 2009 eröffnet dort ein Evangelischer Kindergarten mit rund 90 Plätzen. Der dritte Schwerpunkt neben Grundschule und Gymnasium.
Dessen erste beiden Klassen sind gerade eingeschult, da denkt man bereits laut darüber nach, was nach dem Abi kommt. „Als großer Bildungsträger muss man natürlich etwa an pädagogischen Nachwuchs denken“, sagt Frank Hohn, Geschäftsführer des Stiftungsverbundes. Zuvor hatte Superintendent Harald Sommer angemerkt, die Bildung sei mit dem Abi ja nicht zu Ende. Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) bekennt, dass er sich von der Idee einer evangelischen Hochschule gerne „inspirieren“ lasse.
Doch vorerst begrüßten auch Gesandte von Ministerium und Landkreis die neue Schulansiedlung. Letzterer unterstützt das Gymnasium in freier Trägerschaft der gemeinnützigen Hoffbauer GmbH in den ersten beiden Jahren, in denen freie Träger allein die Finanzlast tragen.
Insgesamt 5,6 Millionen Euro fließen nun in den Um- und Ausbau eines Achtgeschossers des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Siemens AG. Der Schulträger übernimmt einen Teil der Kosten, insbesondere für eine hochwertige technische Ausstattung der Klassenräume. Den Rest finanziere der Eigentümer, die Haupt-Immobiliengruppe, mit der langfristige Mietverträge bestehen, sagt Hohn. Auch die frühere Kantine wird umgebaut. Ein Berliner Caterer bietet hier bereits Essen an, später soll dort auch gekocht werden.
450 junge Menschen sollen das Gymnasium einmal besuchen. Der Campus ist auf 800 Kinder ausgerichtet. Sportanlagen und eine Halle, auch für örtliche Vereine, entstehen am Gelände. Das Grundstück werde die Gemeinde kaufen, betonte Blasig. (Von Konstanze Wild)