MAZ 22.08.08
KLEINMACHNOW - Die Kleinmachnower CDU will in der Kommunalwahl stärkste Fraktion in der Gemeindevertretung werden und ihren Anteil an Sitzen deutlich erhöhen. Dieses Ziel gab gestern der Fraktionschef der Christdemokraten, Ludwig Burkardt vor. Derzeit hält die Union sechs der 29 Mandate.
Als zentrales Wahlkampfthema sieht die CDU die Bildungspolitik. Laut Burkardt zieht die Kleinmachnower CDU als Standort für ein weiteres öffentliches Gymnasium das Siemensgelände vor, das auf Kleinmachnower Gemarkung liegt. Als ungeeignet klassifiziert Burkardt das Terrain in der Stahnsdorfer Annastraße. Es sei von Kleinmachnow aus schwer zu erreichen. „Auf dem Siemensgelände könnte man relativ schnell beginnen“, sagte der CDU-Fraktionschef.
Aus dem Gelände an der Gemarkungsgrenze zu Teltow und Stahnsdorf, auf dem die private Hoffbauer-Gesellschaft ein evangelisches Gymnasium errichten will, könne der „zweite Bildungscampus“ neben dem Seeberg werden.
Bildungspolititisch habe die Union vieles vorzuweisen: „Ohne uns gäbe es keine dritte Grundschule, hätte die Internationale Schule den Seeberg bereits verlassen und wäre die Sporthalle der Eigenherd-Schule noch nicht in Betrieb“, so Burkardt.
Die kommunale Zusammenarbeit zwischen Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf „dümpelt vor sich hin“, urteilt Burkardt. In der Frage der künftigen Konstruktion einer Freibadgesellschaft – sie ist Voraussetzung für die notwendige Sanierung – sei „keine Verbesserung in Sicht“. Für blamabel hält er den Stillstand beim Projekt Kanalauenweg.
Zum Stand der Kooperation mit den beiden Nachbargemeinden kann sich Burkardt einen Seitenhieb auf Stahnsdorf nicht verkneifen: „Die größte Vernunft scheint in Teltow erkennbar“, sagte er mit Verweis auf Gymnasialfrage und Sporthallenplanung.
Der Kleinmachnower Verwaltung unter Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) bescheinigt der CDU Fraktionsvorsitzende: „Offenkundig wächst die Erkenntnis, dass die Gemeindevertretung der Entscheidungsträger ist und nicht etwa Huldigungschor für den Bürgermeister.“
„Etwas dünn besetzt“ sei die Verwaltung in Sachen Kulturmanagement. Hier könne er sich die Schaffung eines eigenen Postens vorstellen, sagt Burkardt. Der Vormann der CDU-Fraktion kommt nicht umhin, der Gemeinde eine glänzende finanzielle Lage zu attestieren, mahnt aber zu Ausgabendisziplin. Er habe „neureiche Attitüden“ wahrgenommen, insbesondere beim Ausrichten von Feiern. 30 000 Euro seien entschieden zu viel gewesen für das „Pseudo-Jubiläum“ der Eigenherd-Schule. Hakeburg- und Stammbahn-Jubiläen seien begangen worden, ohne dass es tatsächlich viel zu feiern gegeben habe, so Burkardt.
Dem Schutz des Bannwaldes will sich die CDU in der nächsten Legislaturperiode stärker widmen. Die Grenzen zu den privaten Grundstücken müssten verlässlich geregelt, nicht genehmigte Bauten entfernt werden. Die CDU sieht laut Burkardt außerdem die Notwendigkeit, geräuschvolle Aktivitäten des Bauhofs aus dem Wald weg zu verlagern, etwa den Winterdienst.
Ludwig Burkardt führt die Wahlliste an vor dem CDU-Ortsvorsitzenden Wolfgang Nieter und der Vorsitzenden des Sozialausschusses, Verena Hartmann. (uw)