MAZ 15.07.08

 

BILDUNG: Schüler gründen Unternehmen

Maxim-Gorki-Gesamtschule und Universität kooperieren für mehr Praxisbezug

KLEINMACHNOW - Die letzte Woche vor den Sommerferien nutzten 13 Schüler der Maxim-Gorki-Gesamtschule Kleinmachnow für einen Einblick in die Unternehmensplanung.

„Wir haben uns freiwillig für die Teilnahme gemeldet. Unsere Mitschüler hatten währenddessen normalen Unterricht. Ich glaube aber, der Workshop hat mir mehr gebracht“, berichtet die Abiturientin Carolin Winning.

Der Schülerworkshop zur Existenzgründung entstand in Kooperation der Schule mit der Universität Potsdam. Initiiert wurde er vom Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg im Rahmen des Projekts „Brandenburger Oberschulen und Schüler stärken“ (Boss). Die Schüler lernten alle Teile eines Businessplans kennen und versuchten sich in der Anwendung, indem sie eigene Unternehmenskonzepte entwickelten. Neben konkretem Wissen über Marktanalyse, Rechtsformen von Betrieben und Kapitalbedarfspläne sollten den Zwölftklässlern Schlüsselkompetenzen wie Team- und Präsentationsfähigkeit oder Rhetorik vermittelt werden. Sie stellten aber auch Bewerbungsgespräche nach und formulierten Stellenanzeigen. Carolin lobt die Selbsttests, die die Projektleiterin Katja Richter von der Universität Potsdam an den Anfang der Woche stellte. „Das Projekt hat geholfen, sich selbst einschätzen zu können.“ Die Schülerin bildete zusammen mit Christian Breden und Esther Heizmann eine von vier Unternehmensgründer-Gruppen. Sie entwickelten das Konzept für eine Strandbar, die bei Baruth an einem See liegen soll. Dabei entwarfen die Jugendlichen sowohl ein Logo als auch spezielle Strandkörbe und sahen Coldplay und Rosenstolz als Bands für das Wochenendprogramm vor. Eine andere Gruppe, die am vergangenen Freitag den Mitschülern ihren Businessplan vorstellte, plante einen kombinierten Fahrrad- und Angelverleih mit Streichelzoo am Fläming-Skate. Sie legten wert auf umweltbewusste Freizeitgestaltung und wollten mit dem Cliché aufräumen, dass die Jugend sich nicht für die Natur interessiere, betont der Schüler Hagen Döbbelin.

Katja Richter äußert sich begeistert über das Engagement der Schüler. „Selbst, wenn es mal schwierig wurde, haben sie sich gegenseitig motiviert und auch nachmittags zuhause weitergearbeitet.“ Diese Art von Workshops seien aus der Sicht der Universitäten sehr wichtig, hebt die Projektleiterin hervor. Es fehle den Studenten sehr oft an Praxisorientierung und unternehmerischem Denken.

Am Ende der Woche erhielten die Jugendlichen ein Zertifikat für die Teilnahme.

Die betreuende Lehrerin Ulrike Hennicke ist stolz auf ihre Schüler und freut sich auf weitere Projekte im nächsten Schuljahr. Dann sollen „Future Camps“ in den 8. und 9. Klassen stattfinden, bei denen die Teilnehmer sich mit ihrer beruflichen Zukunft beschäftigen werden. (Von Friederike Frantz)