MAZ 09.07.08
KLEINMACHNOW - Die evangelischen Kirchenkreise Potsdam, Schlachtensee und Teltow-Zehlendorf haben sich offenbar aus der Kleinmachnower „Neue Arbeit – Beschäftigung am Bau gGmbH“ zurückgezogen. Neuer Träger ist nach Informationen der MAZ die „Union Sozialer Einrichtungen gGmbH“ (USE) mit Sitz in Berlin.
„Wir haben den Arbeitsförderbetrieb übernommen und damit mehr als 50 angestellten Mitarbeitern eine neue berufliche Perspektive aufgezeigt“, so USE-Sprecherin Ursula Laumann. Der „Neuen Arbeit“ habe das Aus gedroht, so Laumann, und in diese „Lücke“ sei nun die Union Sozialer Einrichtungen gesprungen. Diese sei ein gemeinnütziges Unternehmen mit sieben Standorten in Berlin.
Wie es gestern aus Mitarbeiterkreisen der „Neuen Arbeit“ hieß, ist der bisherige Geschäftsführer Christian Muelenz beurlaubt worden. Die Gesellschaft in kirchlicher Trägerschaft war 1992 gegründet worden. Sie hatte sich die Aufgabe gestellt, junge Menschen an das Arbeitsleben heranzuführen. Es wurden Berufsfelder in sechs verschiedenen Bereichen vermittelt. Das geschah in den Metall-, Holz- und Malerwerkstätten, in einer Abteilung „Ökologisches und historisches Bauen“, mit einem Fahrdienst für Behinderte sowie einem Basar, der regelmäßig organisiert wurde. Zielgruppe waren Jugendliche, die Schule oder Lehre abgebrochen hatten oder arbeitslos waren. Wie es genau mit dem Unternehmen im Fuchsbau 47 weitergeht, ist noch offen. Die USE bietet nach eigenen Angaben mehr als 700 psychisch kranken und behinderten Menschen Bildungs-, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten und führt Qualifizierungsmaßnahmen durch. Die „Neue Arbeit“ Kleinmachnow sei vor diesem Hintergrund „eine sinnvolle Ergänzung“ des Unternehmens, so USE-Geschäftsführer Wolfgang Grasnick.
„Bisher waren wir nur im Raum Berlin tätig. Mit der Übernahme der Neuen Arbeit können wir jetzt auch in Brandenburg für Benachteiligte des ersten Arbeitsmarktes Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen.“ Laut Grasnick will die USE „alle Mitarbeiter“ des Kleinmachnower Unternehmens weiterbeschäftigen.
Im September des vergangenen Jahres hatten Verantwortliche der „Neuen Arbeit“ beklagt, dass nur noch 50 Prozent der jungen Menschen, die an einem Berufsprojekt teilgenommen hatten, in eine feste Arbeitsstelle vermittelt werden konnten. Diese Quote lag sonst bei 70 Prozent. Hintergrund war der Sparkurs der mittelmärkischen Arbeitsagentur, die nur einen Teil der angebotenen Plätze der „Neuen Arbeit“ besetzen wollte. sti