MAZ 07.07.08

 

SOZIALES: Fundtiere kosten zu viel Geld

Kleinmachnower wollen Beelitzer Vertrag kündigen und prüfen Alternativen

KLEINMACHNOW/BEELITZ - Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) ist unzufrieden mit dem Vertrag für die Unterbringung von Fundtieren im Beelitzer Pfötchenhotel. Denn die erscheine ihm als sehr teuer. Deshalb hat er seinen Ordnungsamtschef Eckard Dehne damit beauftragt, „nach eigenen Lösungen“ zu suchen. „Wir prüfen derzeit eine Einzeltierabrechnung und ein Angebot eines anderen Anbieters“, sagte Dehne auf Anfrage der MAZ.

Hintergrund ist die Schließung des Potsdamer Tierheims Ende des vorigen Jahres. Alle Städte und Gemeinden, die Hunde, Katzen oder Vögel von den Landeshauptstädtern versorgen ließen, mussten sich deshalb einen neuen Anbieter suchen.

Die Kleinmachnower haben daraufhin einen Vertrag mit den Spargelstädtern geschlossen. Für einen Pauschalbetrag in Höhe von 15 000 Euro im Jahr holen die Mitarbeiter des Pfötchenhotels nach Angaben der Verwaltung alle Tiere zu sich, die in der Gemeinde ausgesetzt werden oder die die Menschen nicht mehr behalten wollen oder können. Die Anzahl der Tiere sei dabei unbegrenzt. Eine Beschränkung auf bestimmte Arten gebe es im Vertrag ebenso nicht.

„Wenn beispielsweise ein Hund aufgefunden wird, sperren wir ihn zunächst in unsren Zwinger hinter dem Rathausmarkt ein und füttern ihn dort“, erklärt Dehne. Dann informiert ein Mitarbeiter des Ordnungsamts das Pfötchenhotel. Von dort wird das Tier noch am selben Tag abgeholt. „Unser Zwinger ist nicht für eine Übernachtung geeignet“, sagt Dehne. Weil dort nur „hin und wieder“ ein Tier aufgenommen werde, könnte Kleinmachnow durch Einzelabrechnung sparen. Vielleicht könne die Gemeinde Geld zurückerhalten, wenn sich ein neuer Besitzer findet, hofft der Ordnungsamtschef. Ist dies nicht möglich, wolle die Verwaltung mit einer anderen Einrichtung verhandeln. Tierheime befinden sich in Berlin, Ludwigsfelde oder Verlorenwasser.

Verträge mit Einzelabrechnung schließt das Tierheim im Belziger Ortsteil Verlorenwasser, sagte eine Mitarbeiterin der MAZ. Geld zurück gebe es jedoch nicht. Denn müsste ein neuer Besitzer die Kosten für Kleinmachnow übernehmen, wäre das Tier für ihn unbezahlbar. Ob das Pfötchenhotel bereit wäre, seine Vertragsbedingungen zu ändern ist unklar. Dort war niemand für eine Stellungsnahme zu erreichen. (Von Elke Kögler)