MAZ 03.07.08
POTSDAM-LAND -
Die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt sind, hat sich in
Potsdam-Mittelmark im vergangenen Jahr gegenüber dem Zeitraum 2001 bis 2005
nahezu halbiert. Das ergab jetzt eine Analyse der Verkehrsunfallkommission des
Landkreises. Die Studie war erarbeitet worden, nachdem die Bundesanstalt für
Straßenwesen den Landkreis in dem im März erstmals veröffentlichten
Kinderunfallatlas als Kreis „mit einer hohen Unfallbelastung“ eingestuft hatte.
Dem Atlas zufolge waren in den Jahren 2001 bis 2005 in Potsdam-Mittelmark
jährlich durchschnittlich vier von eintausend Kindern im Alter von 0 bis 14
Jahren im Straßenverkehr verunglückt. Nach den Untersuchungen der
Kreisunfallkommission ist diese Zahl im vorigen Jahr statistisch auf 2,14 von
1000 Kindern gesunken. 53 Verkehrsunfälle mit Kindern haben die beiden
Schutzbereiche der Polizei in Brandenburg/Havel und Potsdam für 2007 angegeben.
„In dem von der Bundesanstalt untersuchten Zeitraum und
danach ist im Landkreis viel unternommen worden, um den Kindern eine höhere
Sicherheit im Straßenverkehr zu geben“, sagt Heike Vierke-Eichler,
Fachdienstleiterin der Kreisstraßenverkehrsbehörde und Leiterin der Verkehrsunfallkommission.
Beispiele dafür sind die Radwege unter anderem in der Kunersdorfer Straße in Neuseddin,
zwischen Caputh und Michendorf oder auch von Schenkenhorst nach Güterfelde.
Im August soll mit dem Radweg von der Bundesstraße 2 nach Wilhelmshorst begonnen werden.
Für ihre Unfalluntersuchungen hatte die Bundesanstalt für
Straßenwesen die beteiligten Kinder in Fußgänger, Radfahrer und Mitfahrer im
Auto unterteilt. In der letzten Gruppe waren es vor allem die Null- bis
Zehnjährigen, die nicht angeschnallt, auf dem Beifahrersitz oder beim
Aussteigen aus dem Auto verunglückten. Bei den Zehn- bis Vierzehnjährigen
wurden vor allem radelnde Kinder in Verkehrsunfälle verwickelt.
Zu den vorbeugenden Maßnahmen, die die Sicherheit der
Kinder im Straßenverkehr erhöhen sollen, gehören unter anderem wieder die
Geschwindigkeitsüberwachungen an Grundschulen zum nächsten Schuljahresbeginn,
kündigt Vierke-Eichler an. Außerdem will die Polizei
ihre Fahrradaktionen in den Schulen intensivieren. Vierke-Eichler
schlägt zudem eine Verkehrsteilnehmerschulung für Erwachsene vor, in der diesen
einmal für das eigene Verhalten vorgeführt werden könnte, mit welchem Blick die
Kinder Verkehrssituationen beurteilen. (Von Heinz Helwig)