MAZ 27.06.08
KLEINMACHNOW - Vier Mitglieder des achtköpfigen Kleinmachnower Finanzausschusses fordern, dass maximal 200 000 Euro für den Bau des Kletterfelsens aus der Gemeindekasse entnommen werden. „2008 haben wir die Kosten von 400 000 Euro auf 200 0000 Euro heruntergehandelt und nun hat die Verwaltung wieder 300 000 Euro angesetzt“, sagt Linken-Fraktionschef Klaus-Jürgen Warnick. „Da ist etwas faul“, ärgert sich Warnick.
Anlass dieser Forderung ist die Sorge, dass der Felsen ein „Elitesportgerät“ wird. „Wir bezahlen fast alles und der Alpenverein nutzt das Gerät ausschließlich allein“, sagte Frank Musiol (Wir/Unabhängige Bürger Kleinmachnows). Die Anlage mit jeweils einem zwölf, neun und sieben Meter hohen Gipfel sowie einem U-förmigen drei Meter hohen Massiv kostet laut Alpenverein 255 000 Euro. Standort ist die Waldfläche westlich der Jugenfreizeiteinrichtung.
Warnick und Musiol sind jedoch keine Gegner des Kletterfelsens. Denn sie wissen ebenso wie ihre sozial- und christdemokratischen Kollegen, dass im Ort Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche geschaffen werden müssen. „Ein bisschen Bescheidenheit vom Alpenverein könnten wir aber erwarten“, erklärte der Linken-Fraktionschef.
„Das soll ein öffentlicher Felsen werden, auf dem jeder klettern kann“, sagt Axel Wagner, Chef der Kleinmachnower Alpenvereinsgruppe, der MAZ auf Anfrage. Klettern könne jeder, der eine Person mitbringe, die einen Lehrgang absolviert hat, um den Kletternden mit dem Seil zu sichern. Eine Gebühr werde nicht verlangt aber ein Pfand für den Schlüssel, um das Tor im Zaun rund um den Felsen aufzuschließen. Mit 200 000 Euro Budget werde die Kletterfläche kleiner, weshalb dort weniger Menschen zur gleichen Zeit kraxeln könnten. Die 300 000 Euro seien eingeplant worden, weil die Metallpreise ständig stiegen. Alpenvereinsmitglieder seien bei Kletterunfällen abgesichert. Gelegenheitsalpinisten müssten sich selbst absichern. ekö